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Instandsetzung Federbein vorne - Druckversion

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RE: Federbein vorne - Sun69 - 06.06.2024

Danke, war mir dann nach dem Ausbau auch klar.

Ich wusste nicht dass die Federn oben und unten haben. Eine Seite ist 5mm Breiter. Dort muss der Domlager Gummi in die Feder gesteckt werden. Geht einfach.
Ich war mir dessen nicht bewusst, die 5mm Unterschied sieht man mit freiem Auge nicht bei 132mm Aussendurchmesser des Feder Endes.
Hatte beide Schutzschläuche aufgezogen, bei einer Feder versehentlich verkehrt, dann die Feder aufs Federbein, mit Federspanner gespannt und es war unmöglich diesen Gummi zu montieren. Dann Feder wieder entspannt. Dann dachte ich mir ich habe einen Fehler gemacht und der Gummi gehört vorm Spannen montiert, da sich mit nicht montiertem Gummi durch das Spannen und Komprimieren der Feder die Feder sich minimal verformt, so weit, dass sich der Gummi nicht mehr montieren lässt. Habe daraufhin mit Silikonöl und Zwingen und Zangen vergeblich versucht den Gummi reinzubringen. Daraufhin die Idee mit dem Weiten oder Rückverformen. Einspannt in den Schraubstock und mit 1m Verlängerung und Gewalt versucht es zu Weiten. Vergeblich. Aua Dann bin ich stutzig geworden und habe nachgemessen. Und tatsächlich. Um 5mm unterscheiden sich die Öffnungen auf der einen und anderen Seite… hat mich in Summe locker 2h gekostet da draufzukommen   LachmichWeg


RE: Federbein vorne - Hardy - 02.10.2024

Moin
Es gibt ja eine Vielzahl von Herstellern die Federbeine incl Stoßdämpfer anbieten.
Welcher Hersteller wäre denn empfehlenswert?
Sind die alle mehr oder weniger gleich oder gibt es da wirkliche Qualitätsunterschiede? 
Danke für Tipps


RE: Federbein vorne - treckertom - 02.10.2024

Zu den Markenherstellern von Fahrwerksfedern würde ich am ehesten
Lesjöfors, KYB, Monroe, H&R, Spidan, Sachs
zählen.

Weil es zum Thema passt: Domlager austauschen, wie kommt man da ran?

--
Tom


RE: Federbein vorne - Hardy - 04.10.2024

Moin

Ich habe mal bei den Kollegen in Frankreich geschaut 
( Remplacement amortisseurs avant - Passion Espace Club (passion-espace-club.com) 
und dort wird von der Beobachtung geschrieben, dass die Federbeine vorne in der originalen Auslieferung idR von Kayaba (KYB) montiert wurden. 
Erkennen kann man das daran dass sowohl das Renault als auch das KYB Symbol aufgeprägt waren/sind.

Die allermeisten Nutzer scheinen bei ca 150 bis 200tKm ihre vorderen Stoßdämpfer austauschen zu müssen.
Grund sind dann idR unliebsame Geräusche, absacken, poltern und auch brechen der Federn
Bei mir geht´s ebenfalls schon wieder so los
Ist doch erst ein paar Jahre und ca 200tKm her dass ein Freundlicher die Fuhre neu gelagert hatte...

Nun möchte ich das selbst machen

Wenn man dann bei den üblichen Einkaufsportalen im Netz schaut findet man zahlreiche Möglichkeiten
Es handelt sich allerdings immer um Gasdruckstoßdämpfer.
Gas hat den Nachteil, dass es verschwindet und man es aber nicht sieht. 
Bedeutet Stoßdämpfer kaputt/mangelhaft und dennoch optisch ok

Es gibt auch erheblich aufwändigere/langlebigere Stoßdämpferkonstrukte wo u.a auch Öl im Spiel ist...
das scheint aber für die Diva nicht angeboten zu werden.  

Bei den Preisen ist das Gros der bekannteren Hersteller wie eben KYB und Monroe bei ca 80,- Euro das Stück zu verorten. 
Das ist erstaunlich günstig.
Lediglich Bilstein ragt mit über 100,- etwas hervor.
Warum? Erschließt sich mir nicht.

Was die Federn anbelangt, so habe ich für mich entschieden auf die Variante vom 3.0 DCI zu wechseln. 
(Die Federbeine vom 3.0 DCI und 2.0 DCI sind so weit ich sehen kann absolut identisch)
Von der Federn Optik sehen die für mich äußerlich zumindest alle gleich aus.
Die von der Boutique ursprünglich mit Farbcodes markierten Federn scheinen komplett aus dem Rennen zu sein.
Man konzentriert sich jetzt auf die Fahrgestellnummer und bekommt damit das passende Teil
Allerdings wird es wohl schon einen wie auch immer gearteten Unterschied in der Festigkeit geben.
Und ich möchte meine Diva so hoch wie möglich bekommen (Bodenfreiheit)
Daher der Griff zu den 3.0 DCI Federn die auf die OE Nr 8200071765 hören. Hersteller soll Lesjöfors (Schweden?) gut sein? Preis ca 60,- das Stück. (Finde ich extrem günstig)
Allerdings kann man mit der selbigen Ersatzteilnummer auch zum halben Preis ein Produkt von Ashika (Indien?) erhalten. (Wie machen die das so günstig?)

Insgesamt kann man ca die Hälfte sparen wenn man diese bis vor einigen Jahren doch nicht vertretenen Marken aus Indien, China usw. wählt.

Ich bin da auch ehrlich noch nicht ganz entschlossen. 
Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, dass viele Produkte in der Produktion aus Übersee/Asien stammen.
Auch die Inder, Chinesen etc. wollen auf den Markt, während die hiesigen eher mit anderen Problemen kämpfen wie überbordender Bürokratie und zu hohen Energiepreisen. 
In der Praxis ist es also möglich, dass diese "Inder" besser und dennoch günstiger sein könnten?

Nun gut

Was auffällt:

Lt. Reparaturanleitung soll man beim Austausch der Federbeine die Anbauteile wie Muttern und Haltegedöns/Gummis ebenfalls mit erneuern.

Das schlägt komischerweise pro Seite mit über 50,- zu Buche
Man findet das unter dem Stichwort: Reparatursatz, Federbeinstützlager "MOUNTING KIT"

Auch soll man die Plastik-Ziehharmonika und Anschlaggummis im gleichen Zuge mit wechseln: 
Findet man unter dem Stichwort:  
Staubschutzsatz, Stoßdämpfer
Kosten ca 20,- das Paar

Wenn man schon an der Vorderachse am werkeln ist kann man auch gleich mitmachen:

Lagerbuchse, Stabilisator (8200 272 592) was keine 10,- kostet

Koppelstange zum Stabi (8200002870) was auch nicht viel mehr als 10,- kostet

2x neue Traggelenke (6040002105) ebenfalls 10,- bis 20,- je nach Qualität

Ich habe dann schonmal vorab die Abdeckung der Hochtöner abgeklippst und gesehen dass es offenbar erheblich leichter ist die Arbeit - zumindest teilweise zu zweit auszuführen. 
Zumindest wenn man oben (Armaturenbrett) die beiden seitlichen und dann die mittlere gelöst hat, sollte unten (Kotflügel) jemand das Federbein in Empfang nehmen.

Ich werde erstmal Teile bestellen und dann weiter vom Fortgang berichten - gerne auch mit Fotos.


RE: Federbein vorne - Hardy - 07.10.2024

Moin zusammen 

Es gibt noch einige weitere Details zu beachten wenn man die Federbeine selbst tauschen möchte.

Grundsätzlich gilt:

Es empfiehlt sich möglichst abschnittsweise die Arbeit systematisch kurz zu unterbrechen und Fotos zu machen.

Man kann leicht insbesondere beim Zusammenbau Fehler machen.

Insbesondere die Feder muss korrekt sitzen, da ansonsten das Federbein beim Einschlagen der Lenkung Karosserieberührung bekommen kann.

Auch steht das Federbein unter sehr starker Spannung.

Daher ist diese Arbeit nur vorsichtigen und verantwortungsvollen Personen empfohlen.

Es wird empfohlen sich im Vorfeld "spezielles" Werkzeug zu besorgen/hinzulegen.
- Federspanner Set für Federbeine
- Federbein Domlager Wechsel Spezial Stecknuss 1/2' Antrieb (Um die Mutter vd Kolbenstange korrekt ab und rauf zu bringen)
- Drehmomentschlüssel

Mit dem vorgeschriebenen Drehmoment festziehen:
  • Die untere Mutter der Stoßdämpfer-Kolbenstange (62 Nm).
  • Die obere Mutter (Im Armaturenbrett) der Stoßdämpfer-Kolbenstange (105 Nm)
  • Die beiden Schrauben (Im Armaturenbrett) des Stoßdämpfers (21 Nm)
  • die beiden unteren Schrauben/Bolzen des Stoßdämpfers (da wo Halteblecht Bremsleitung drunter steckt) (180 Nm)
  • die Mutter der Zugstrebe des Querstabilisators/Koppelstange (44 Nm)

- Im Anschluss an die Arbeit externe Fahrwerkvermessung durchführen lassen (Werkstatt idR 50,- bis 100,-)

Anbei ein paar aufschlussreiche Bilder
   

   

   

   


RE: Federbein vorne - Hardy - 25.10.2024

Nachtrag zum Wechsel der Federbeine:

Die linke Seite habe ich nun erfolgreich gewechselt. 
Die rechte kommt heute dran.

Es ist insg. eine nicht so komplizierte Arbeit.
Das einige was überraschte war:
Beim entfernen des Federbeins schlackerte die Antriebswelle aus ihrer getriebeseitigen Führung. Ich bekam es nicht gleich mit und Getriebeöl tropfte sacht.
Bedeutet: ich muss nach getaner Arbeit noch ein bisschen Getriebeöl nachfüllen - oder besser mal einen Wechsel machen.
Haben wir hierzu einen separaten Faden für den 2.0 dCI?

Konnte das Tropfen durch die Nutzung eines Spanngurts und "Inpositionbringung" bzw Fixation der Abtriebswelle beenden. Mit montiertem Federbein eh alles wieder dicht.

Beim Montieren sollte man kurz auf eine weitere Person zurückgreifen können. 
Einer/Eine schraubt oben mind. eine der zwei Halte-Schrauben und der andere hält unten das Federbein in die Position 
Das Schrauben geht am leichtesten mit ner 13Nuss auf 1/2 lange Verlängerung.
Insgesamt ist das der "fummeligste" Abschnitt gewesen.

Und noch ein Nachtrag zu den Schutzgummis/Schläuchen die auf den Federn sein sollen:
Bei meinen Federbeinen waren gar keine montiert (Wurden allerdings auch schon mal von Werkstatt gewechselt)
Bin damit ca. 200.000 KM gut gefahren.
Habe wieder ohne Gummi montiert - Metall auf Metall - da ist so dermaßen Spannung drauf. Kann mir nicht vorstellen, dass das Gummi/Schlauch/etc eine relevante Funktion hat.
Ist bei meinem Toyota Hilux übrigens auch so - Feder liegt auf Teller direkt auf.


RE: Federbein vorne - Hardy - 26.10.2024

Abschluss der Arbeit:

Die rechte Seite ging noch besser von der Hand.
Diesmal mit einem kleinen Rangierwagenheber unterm Querlenker abgestützt.

Dann die Reihenfolge etwas variiert
Erstmal die oberen Schrauben (Unter Windschutzscheibe gelöst)
Dann unten - Vorteil - das Federbein kann man alleine in Empfang nehmen
Beim Einbau dito
Erstmal unten festmachen
Dann mit Wagenheber anlupfen und "Führungs-Plastik-Bobbel" in Loch-Position bringen
Dann in aller Ruhe oben die beiden Schrauben reindrehen
Geht so alleine viel leichter als zu zweit mit halten.

Fazit:

War gut das ganze Geraffel über Staubhülsen, "Mounting Kit", Stabiverbinder (Koppelstange), etc im Vorfeld zu besorgen
Die Federn und alles drum rum waren platt und rostig
Auch die Wahl auf die Federn vom 3.0 DCI zu gehen war super.
Fuhre steht etwas höher und geht besser über schlechte Wegstrecke
Nun läuft sie wieder wie zu alten Zeiten  

Eines der Arbeiten wo man wirklich sehr schön ein Erfolgserlebnis genießen kann