Moin Les,
ob sich das Problem bei der AU bemerkbar macht, weiß ich nicht... aber in einem hat Werner auf jeden Fall recht: Im Ventildeckel darf kein Überdruck sein!
Dann drückt dieser Druck mit der Zeit nämlich die Ventildeckeldichtung weg... oh, kommt mir bekannt vor!
(Vielen Dank an dieser Stelle für Euren lieben Gruß samt vergorenem Traubensaft - hatte keinen User von Dir und keine Mailadresse gefunden...
)
Tatsächlich ist es so, dass eigentlich gar kein Überdruck im Ventildeckel herrschen sollte. Es gibt da zwar ein Pulsieren, weil der Ölkreislauf ja nicht hermetisch gegen den Brennraum abgedichtet ist (die Kolbenringe haben immer ein Minimum an Undichtigkeit) - aber eben nicht viel. Dieses Pulsieren wird über die von Werner beschriebene Verbindung zum Ventildeckel abgeleitet, so dass sich kein Druck/Unterdruck im Ölkreislauf aufbaut.
Nun ist es normal, dass die Motoren im Alter (und wir reden von 200.000 km + x) auch an anderen Stellen undicht werden - ob es nun die Ventilschaftdichtungen oder die Kolbenringe oder Kopfdichtung ist (die nicht nur zwischen Brennraum und Wasserkreislauf undicht sein kann). Ich hatte mal eine Kopfdichtung, die war an der Steigleitung (hinten links am Motor, unter dem hinteren Ende vom Auslasskrümmer) undicht und suppte sanft dort raus. Nicht viel, ich bin einige 10.000 km damit gefahren, bevor das Auto einem Unfall zum Opfer gefallen ist.
Wenn Du jedenfalls solche altersbedingten Undichtigkeiten IM Motor hast, dann entsteht Überdruck (weil beim Zünden der Überdruck ja viel größer ist als beim Ansaugen der Unterdruck) im Ölkreislauf. In der Folge bläst der Motor Ölnebel durch die von Werner genannten Schläuche in den Ansaugtrakt. Meist findet man in solchen Fällen eine kleine Ölpfütze im Ölfiltergehäuse.
Solange Du den Öldeckel bei laufendem Motor normal aufsetzen und abnehmen kannst, würde ich das als unkritisch ansehen. So lange tritt aber dort auch kein Öl aus!
Wenn der Druck höher ist, gibt es zwei denkbare Ursachen: Die Entlüftung zum Ansaugtrakt ist verstopft (einfach zu prüfen... die Schläuche sind nur gesteckt!) oder eine massive Undichtigkeit innerhalb des Motors. Ich würde an Deiner Stelle erstmal die These 1 verfolgen - in der Hoffnung, dass Du dort fündig wirst!
Falls die Schläuche frei sind macht es sicher Sinn, mal einen Fachmann auf den Motor schauen zu lassen (Kompressionsdiagramm, CO2-Test etc.), bevor man versucht, die undichte Stelle per Trial&Error zu finden. Je nach Wartungszustand (Zahnriemen, Wellendichtringe, ...) kann dann ein Motortausch die sinnvollere und bezahlbarere Variante sein.
Schöne Grüße
Uli
...der hofft, dass nur die Schläuche dicht sind!
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J637 (immer noch) for Alltag, J11 forever.
...und jetzt als Beiboot noch dazu: Megane 1 Cabrio 1.6 16V, Bj. 2000. Meine kleine Spanierin für die heißen Tage...
Und überhaupt: Wenn ein Mann sagt, er macht das, dann macht er das. Man muss nicht jedes Jahr fragen...