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Instandsetzung DIY: Vorwiderstände des Innenraumventilator instandsetzen
#1
Information 
Die "Vorwiderstände" des Gebläsemotors (darin werkeln zwei(!) Motoren auf einer Welle, daher zwei Vorwiderstände) sind keine klassischen Widerstände, sondern eine elektronische Nachbildung mit der gleichen Funktion.
   
   
   
Der "Widerstand" ist wie ein Servoverstärker, es wird die analog zugeführte Sollspannung als quasi Drehzzahlvorgabe demnach verstärkt.
Eine Kontrolle der Motordrehzahl findet jedoch nicht statt.

Das ganze Klimagedöns ist nicht -wie in so gut wie allen anderen Fahrzeugen üblich- an der Motorspritzwand im Innenraum zu finden sondern unter dem Bodenblech auf der Beifahrerseite.

Zu erreichen nur von unten und nach Entfernen eines metallenen Halters und einer größeren, wannenartigen Abdeckung aus Kunststoff.
Darin werkeln auch die Heizungen (elektrisch und Kühlwasserbetrieben), der Klimaverdampfer und die Luftstellklappen.

In den Vorwiderständen befinden sich (MOSFET)-Leistungstransistoren, die wie Vorwiderstände "wirken". 
Diese arbeiten stufenlos.
Die Einheit überwacht auch noch den Motor-Betriebsstrom und die Temperatur der Kühlkörpers.
Das ganze arbeitet analog, ist daher NICHT diagnosefähig.

Die Verlustleistung wird über einen Kühlkörper un den Luftstrom des Ventilator abgeführt.

Sollte der Lüftermotor nicht mehr abschalten, dann sind mit großer Sicherheit die Leistungstansistoren durchlegiert und wirken wie ein Stück Draht.
Ursache könnte Überhitzung gewesen sein, das kann durch ungenügenden thermischen Kontakt des Wärmefühlers hervorgerufen werden.

Wenn der Lüftermotor nach Betriebszeit abschaltet oder trotz "hoherdrehens" am Klimasatelliten langsamer wird, dann könnte das an einen schwergängig gewordenen Luftermotor liegen, der dann den Widerstand stärker erwärmt.
Dann schützt der fest mit dem Kühlkörper verbundene Thermofühler darin die Transistoren für überhitzung, indem die Stromstärke und damit Leistung reduziert wird.

Wie auch immer: Es ist immer gut, die beiden Anschlüsse des Thermofühlers:
   
(blaue Pfeile) abzulöten (Lötsaugpumpe) und anschliessend den festen Sitz zu prüfen.


Ersatztransistoren der original eingesetzten MOSFET-Transistoren
HUF75344P3 
Datenblatt:
.pdf   HUF75344P3-189269.pdf (Größe: 692,8 KB / Downloads: 11)

Bildd:
   
mit 
  • 55 V Maximalspannung,
  • 75 A Maximalstrom
  • 0,008 Ω Einschaltwiderstand und
  • 285 W theoretische Verlustleistung


wäre pinkompatibel:
Gibt es in manchen einschlägigen Elektronikläden und sind Centartikel.
Nur das Original ist absolute Bückware zu sagenhaften Preisen.
Immer: Besser aus Europa als von alib*b* beziehen.

Wer also weiß, auf welcher Seite der Lötkolben warm wird und dafür weder ein Dachrinnenbrateisen noch Salmiakstein, Lötfett oder -wasser nimmt, kann die Transistoren durchaus in Eigenregie austauschen.
   
   

Zu beachten ist, das mechanisch die Niete der Andruckklammern entfernt werden müssten und durch verschraubung ersetzt werden müssten.
Also etwas Erfahrung mit Meissel, Bohrmaschine und Gewindebohrer möchte ebenso vorhanden sein.
   
Bei der Wiedermontage die Montageflächen mit einer Feile oder Abziehstein Unebenheiten an beiden Oberflächen entfernen, nur sparsam mit Wärmeleitpaste bestreichen (wenn nicht verschmutzt, darf diese auch wiederverwendet werden).
Nicht vergessen: Wenn wie auf dem Bildern der vergossene Termperaturfühler nicht fest im Kühlkörper war, muss dieser stramm (mit Vorspannung) und Wärmeleitpaste eingesetzt werden.
Sonst "stirbt" der Transistor erneut den Hitzetod.

Wer auf langatmige JuTjube-Videos steht: auch da gibt es auch etwas zum Thema. Dort wird jedoch ein PWM-Regler vermutet. Wenn dem so wäre, bräuchte der Kühlkörper jedoch nicht sein...
--
tom

seit 07/2024 2003er Seat Toledo 1M 77 kW
seit 08/2023 2006er Citroën C2 J HFX 44 kW
seit 05/2023 2013er Mazda CX-5 2.2D AWD 127 kW
seit 11/2022 2015er Smart forfour passion 66 kW
05/2015 bis 07/2023 2004er Premacy 2.0 Sportive, 96 kW
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04/2009 bis 05/2023 2006er Renault Grand Espace Dynamique 2.0 dCi 110 kW JK04D6
08/2007 bis 05/2015 2000er 626GF 1.9, 74 kW
01/2000 bis 04/2009 1999er Golf 4 TDI Comfortline 66 kW
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#2
super Tom,

ich habe noch ein paar Bilder von meiner damaligen Instandsetzung und ein paar Meßwerte zu den Mosfet und Temperaturfühler, die ich seinerzeit mit Broadcasttechniker ausgebissen hatte - aber im Prinzip steht schon alles wesentlich da
ich ergänze bei Gelegenheit (Bilder sind auf anderem PC)

Gruß Smile

Michael


DAS GRAUEN HAT VIER RÄDER !

Grand JK0HD6317xxxx S115741 2.2dCi Produktion 05/2004 EZ08/2004 
Ausstattung: Privilège (E3), Panoramadach, Klima Nr5, Standheizung Eberspächer Hydronic D5WS, AHK, Tempomat, kein Navi

ATM: G9T S 7421 bei 75000km (2007)
ATG: PK6 S006  B501159 aus einem Laguna II

einer von noch 490 - Stand 2023
einer von noch 383 - Stand 2024
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#3
(10.12.2023, 23:01)(Albt) Raumschiffkapitän schrieb: super Tom,

ich habe noch ein paar Bilder von meiner damaligen Instandsetzung und ein paar Meßwerte zu den Mosfet und Temperaturfühler, die ich seinerzeit mit Broadcastelektriker ausgebissen hatte - aber im Prinzip steht schon alles wesentlich da
ich ergänze bei Gelegenheit (Bilder sind auf anderem PC)

Gruß Smile

Michael

Stubst du Broadcasttechniker aus dem Twingoforum einmal an?
Dessen Beiträge sind immer gut, weil nicht nur mit Hand sondern auch mit Fuß.

--
Tom

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#4
soweit bis ins Twingoforum mußt du gar nicht gehen, Ulli mit 2 L ist nämlich schon hier  

ich als "Elektroniklegasteniker" (so hat er das glaube immer betitelt) behaupte sogar 2 Hände und 2 Füße Smile 


Gruß Smile

Michael


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#5
(11.12.2023, 00:35)(Albt) Raumschiffkapitän schrieb: soweit bis ins Twingoforum mußt du gar nicht gehen, Ulli mit 2 L ist nämlich schon hier  

Stimmt Big Grin 

Hallo Jungs

ich habe Ulli direkt nach der 1. Woche  übers Twingoforum angeschrieben und ihm auf Forum aufmerksam gemacht.

Und danke Tom für den Ausführlichen Bericht: Die "Vorwiderstände" des Gebläsemotors

LG
Alex
Unsere Flotte:
GJE Silber Baujahr 2001 3L V6 24V 190PS (leider jetzt ein Getriebeschaden) Heulen
The Beast

VW Golf Cabrio 2L 16V
Hobbyschrauber Ade (aus Gesundheitlichen Gründen Heulen Hobbywerkstatt beendet)
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#6
noch ein paar ergänzende Bilder:

   

der schwarze "Fleck" mit den 2 Drähten ist die "Thermosicherung" die mit schwarzem Epoxydharz eingegossen wurde
wenn die Platine sich nicht einfach abheben läßt hat diese Sicherung noch keinen Schwund und muß auf der Platine ausgelötet werden!
bei Schwund des Epoxydharzes bleibt der "schwarze Gnubbel" an der Platine hängen - Drähte sind sehr dünn, also mit viel Gefühl an die Sache gehen!

Edit: auf dem Bild sieht man den schwarzen "Gnubbel", der sich aus dem Kühlkörper gelöst hat, an der Platine hängen




   
fertig montiert - Schrauben waren glaube M5
vorher natürlich Loch bohren und entsprechendes Gewinde schneiden




   

das elektrische Verhalten der "Thermosicherung" (Broadcastechniker - Alias Ulli mit 2 L - hatte mir seinerzeit die korrekte Bezeichnung für das Bauteil gesagt - ich leider Elektroniklegasteniker, ich habs vergessen, sry...)
die Messung war alles andere als wissenschaftlich korrekt, und sind auch nur Näherungswerte - ermittelt mit Infrarotthermometer auf der Heizung und dem Außenfensterbrett im Winter
LachmichWeg




   

die Widerstandsmeßwerte der einzelnen MOSFET - A1 dürfte der einzige sein, der noch okay war - er hatte eine kalte Lötstelle (was sonst bei Phase 1 Augeverdrehen ) und konnte daher natürlich auch nicht überhitzen - stellt sich mir nur die Frage, warum keiner meiner unzähligen Vorbesitzer gemerkt hat, daß das Gebläse NIE auf höchster Stufe gelaufen ist, bzw sagt das viel über die Endabnahme bei Renault aus... Augeverdreh 

wers genau wissen will:
YouTube Video zur Prüfung von MOSFETs

wers noch genauer braucht:
Broadcasttechniker Wink



die Thermosicherung mit "Schwund" habe ich mit Wärmeleitpaste für PCs wieder eingesetzt - tut seither anstandslos ihren Dienst...
neue Wärmeleitpaste ist generell zu empfehlen (auch unter den MOSFETs), die wird im Laufe der Jahre zäh und bröckelig und kann dann ihrer Aufgabe nur noch eingeschränkt nachkommen - aber Tom erwähnte das bereits...

die Kosten für neue MOSFETs sind gering - meine etwa 1,60€ pro MOSFET - das Porto für Versandt hat jedenfalls über 50% vom Preis ausgemacht...
die blauen Vorwiderstände, die inzwischen angeboten werden, sind Chinaklone, original sind grün - muß jeder selber entscheiden, welchen Weg er geht...

Gruß Smile

Michael


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#7
Danke für die Bilder, die zwar im Rückenmark, aber nicht abrufbar auf der FP blieben.
Könnte es ein NTC (Widerstand mit *n*egativen *T*emperatur*c*oeffizient oder schlicht "Heißleiter", das heisst: leitet besser, wenn wärmer) mit 100 kOhm bei 25°C gewesen sein?
--
Tom

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#8
Hallo Tom,

nichts genaues weiß ich leider nicht mehr...
irgendwas klingelt da noch, aber...

da müßtest du Ulli fragen, mit dem könntest du da eher auf Augenhöhe fachsimpeln - meine Elektronikkenntnisse sind auf dem Stand Technikunterricht 9./10. Klasse, plus das was man sich noch so nach Bedarf angeeignet hat

hatte ja extra die grafische Rekonstruktion erstellt, um dem Übeltäter (der für das Abrauchen der MOSFETs verantwortlich ist) auf die Schliche zu kommen - was noch im Kopf geblieben ist: Ulli meinte der Widerstand würde, anders als in meiner Grafik nie auf 0 Ohm gehen - die Grafik ist aber auch nur eine ganz grobe Geschichte!
Sinn war ja nur dahinter zu kommen was das überhaupt für ein Bauteil sein könnte


Gruß Smile

Michael

Edit: die Grafik hatte ich seinerzeit maßstabsgetreu erstellt - finde das Original leider nicht mehr, müßtest du dir also selber skalieren - deine Annahme mit mit 100KOhm bei 25°C könnte also hinkommen - Ulli hatte seinerzeit auch nur Vermutungen geäußert und das Ergebnis wurde nicht weiter vertieft...
ich habe auch nicht mehr weiter nachgefragt, da das Thema schon weit jenseits meines "Elekroniklegastenikerhorizontes" war
Wink


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#9
Das Thema Gebläseregler hatte unser Dickschiff auch schon mehrfach. Ich wollte da nur mal die Warnung aussprechen:
Ersatzteile von Maxgear mit einer blauen Kunstoffkappe werden auf Ebay und anderen Plattformen als kompatibel gepriesen.
Maxgear 57-0256 Widerstand
Die passen aber nur mechanisch. Nach dem beobachteten Verhalten werden die nach 15-30 Minuten zu heiss und dann geht durch die Thermosicherung das Gebläse aus.
Sprich: im Winter als ich sie montiert hab, gings halbwegs. Auf einer Autobahntour im April bei Regen ging nach kurzer Zeit gar nichts mehr. Nach einer Weile Lüftungspause kann man das Gebläse dann wieder für ein paar Minuten benutzen ...  völlig unbrauchbar.

Eine Werkstatt hatte auch mal ein teures Originalersatzteil eingebaut (gruene Kappe), das hat etwa 9Monate mitgemacht.

Ich hab dann auch 3 von den Teilen mit neuen Mosfets belötet. Die halten deutlich besser, wahrscheinlich auch weil die neueren Mosfets deutlich grössere Maximalströme und kleineren Innenwiderstand als die Originalausstattung haben.
Ich glaube Löten ist für dieses Teil die beste Reparatur.


LG
Martin
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#10
Hallo Martin,

hast du denn schon Mal in Erwägung gezogen, dass auch der Gebläsemotor nicht mehr ganz in Ordnung ist und mehr Strom zieht, als für die Regler gut ist?

Gruß, Andreas aB
1998-2003 94'er J638 (Espace 2.8 V6 RXE)
2004-2011 98'er JE0A (Espace 2.0 8V RXE)
2011-2020 03'er JK0F (Espace 3.5 V6 Initiale) - die Küchenrolle: Dick und durstig
2020-2023 09'er JK00 (Grand Espace 3.5 V6 Initiale) - Küchenrolle XXL
seit 2023   Abtrünnig mit einem 2018 geborenen Blaubären aus der Familie der tschechischen Schwarzbären
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