Hallo zusammen und vielen Dank für die Anteilnahme,
an Andreas a.B. der Hinweis, das ich das mit der Frequenz überhaupt nicht lächerlich machen wollte, könnte von mir sein der Trick. Das Problem ist halt die Referenz, was denn OK ist.
Nun aber zum Sorgenkind JE:
Also die gute Nachricht zuerst: Die Servokatze schnurrt wieder wie ein Schleichender Luchs.
Lösung: Riemenspannung lausig. Selbst justiert nach Popometer -> alles super.
Ihr habt mir ganz schön Muffensausen gemacht. Da ich ja krank war, konnte ich nicht selber so nachschauen wie gewünscht.
Jetzt noch ein paar Details zum Öl.
Ich hatte bereits den Schlachtplan zum Wechsel fertig. Incl. Vorwärmen des Wechselöls zum besseren durchspülen.
Aber ehrlich: Wenn die Dichtungen gequollen wären, ist Beten, dass das reversibel ist, eigentlich Scharlatanerie.
Religion ist dazu da keine Fragen zu stellen, wenn etwas keinen Sinn macht. Wissen liefert da Antworten, wo Religion nicht weiterweiß.
Da Gott ja bekanntlich in Frankreich Renault fährt, hat Glauben aber seine Berechtigung.
Also habe ich Ketzer bei LiquiMoly angerufen und gefragt warum die das von mir verwendete Öl ATFII/III 1100 u.A. ür den Espace III 3.0 12V Bj. 1998 empfehlen/angeben:
Hatte da einen alten Schwaben an der Hotline (toll was KI heute alles kann).
Sagt, dass die Freigabe Ok ist und wenn da was falsches drin ist, ist das nicht von LiquiMoly.
Hat eine kostenlose Öl Analyse angeboten: 150ml einschicken und warten.
Es gabe wie angesagt einen Rückruf in meiner Abwesenheit und die haben alternative Möglichkeiten wie Domlager incl. Entlüftungstipps gegeben, aber ausgeschlossen, dass da das Öl Probleme machen kann.
Hinweis: Es gibt ein Dexron IID (mineralisch) und ein Dexron IIE (synthetisch).
Das synthetische wird vereinzelt für Marine Anwendungen von Bootsmotor Getrieben gefordert.
Nachtrag:
- das ELF RENAULTMATIC D2 ist ein synthetisches Getriebeöl
- DEXRON® ist ein geschützter Markenname von GM®
Inzwischen hat mein Servolenkungssimulator während meiner Fieberträume im Kopf alle Möglichkeiten wo das Symptom herkommen kann durchgespielt:
- Zahnstange kann trotz rattern nichts mit dem Schrubben zu tun haben. Der Zylinder wird beidseitig mit Öldruck beaufschlagt, aber nicht die Zahnstange.
- Welcher Effekt kann die Vibrationen und abrupten Rattererscheinungen verursachen? Warum die Besonderheiten in der Endstellung?
- Kann die Pumpe selbst Probleme machen?
Irgendwann war mir klar, was der Effekt sein muss:
- Servounterstützung
- Keine Servounterstützung
- Servounterstützung
- Keine Servounterstützung
- Servounterstützung
- Keine Servounterstützung
- Servounterstützung
- Keine Servounterstützung
- …
Und das lag definitiv an der Riemenspannung.
Ohne Last liefert die Pumpe lausigen Druck, der sofort bei Belastung/Entnahme von Öldruck zusammenbricht und dann wieder gegen das Überdruckventil kurzzeitig neu Druck aufbaut.
Der Riemen verlief auch völlig anders als im Bucheli Buch beschrieben.
- Es gibt bei meinem V6 mit Klima auf der rechten Seite keinen langen Aggregatriemen der eine Spannrolle hat und mehrere Aggregate antreibt.
- Der kurze Riemen geht ohne Spannrolle direkt vom Antriebsrad auf der hinteren Nockenwelle auf die Servopumpe.
- Die Spannung wird nach Lösen der Haltebrücke mit der SW16 Schraube mit einer M8 Schraube als Abstützung auf dem Nockenwellengehäuse feinfühlig eingestellt und ist mit Kontermutter gesichert.
Vor meinem Eingriff konnte man den Riemen im kalten Zustand 5mm bis fast 7mm eindrücken.
Mit etwas mehr els einer Drehung der M8 Schraube, waren es dann sofort 3-4mm.
Kurzer Anlauf des Motors, Nachkontrolle: alles wunderbar, weiter rund 3mm Eindrücktiefe.
Dann ohne Festziehen der SW16 Schraube und Kontermutter der M8 ein kurzer Funktionstest:
- alles perfekt
- kein Rattern, Riemenqietschen mehr
- Lenkung butterweich
Jetzt alles festgezogen.
Morgen werde ich die Kiste nochmal richtig warmfahren und die Riemenspannung prüfen.
Es ist wichtig, weil sonst das Nockenwellenlager Schaden nehmen könnte.
Jetzt noch etwas persönlicher Senf dazu. Nicht zuhause nachmachen...
Die Elektronische Einstellhilfe halte ich aber nur bei dem komplexen Riementrieb für zwingend.
Solange der Riemen nennenswert eingedrückt werden kann und trotzdem nicht durchrutscht, kann da nichts passieren.
Problematisch ist eine extreme zu hohe Spannung, die geht dann aufs Lager.
Ich möchte die Warnungen zu Dextron III, wenn Dextron II gefordert ist, nicht in den Wind schlagen.
Sagen wir mal so:
Wenn ein Dextron III das als Ersatz für Dextron II nicht freigegeben ist Ärger macht, weil es Bestandteile enthält die für DIII OK sind , aber für manche DII kompatible Dichtungen den Tod bedeuten, dann kann das stimmen.
Das bedeutet aber nicht, dass ein für DII vom Ölhersteller empfohlenes DIII zwingend den Tod der Dichtungen bedeutet, wenn der Hersteller sich mit Additiven auskennt (was bei LiquiMoly niemand bestreiten möchte).
Er sagte sinngemäß: Wenn das jemals bei denen Ärger gemacht hätte, wüssten die das und würden niemand ins Messer laufen lassen. Da ist bei LM nichts drin was die Ursache sein kann. Höchstens das Thema Viskosität, aber die ist ja je nach Temperatur ohnehin ständig anders.
Ich kann mir aber gut vorstellen, das jemand die Info des einen Herstellers auf andere Produkte übertragen hat, und da kann es sehr wohl Überaschungen geben.
Es ist also nicht verkehrt die Vorgaben einzuhalten, aber es gibt immer wieder Versuchskaninchen wie mich.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Gruß Armin, der so gerne Ölkännchen herumträgt...