J11 Kleber für Ausstellfenster

[Kali_J11]

Hallo,

die hinteren Ausstellfenster sind an der Karosse angeklebt, kein Scharnier oder so, einfach eine Kleberaupe.
Welchen Kleber nimmt man da am Besten?
Hatte das im alten Forum schonmal gefragt und leider vergessen.
War irgendein Sikaflex ...

Grüße

Karsten

[(Albt) Raumschiffkapitän]

Hallo Karsten,

schau bei uns in den JK-Bereich, da wurde das schon mal ausführlich behandelt
Sikaflex, FixTec und andere Kleber


Gruß

Michael

[Kali_J11]

Hallo Michael,

die Ausstellfenster hängen ja auf der Kleberraupe.
Beim Öffnen muss sich der Kleber also etwas in sich bewegen und darf nicht steinhart sein.
Beim Sikaflex 521 steht zwar was von "elastisch", aber auch "schleifbar".
Etwas elastisches was schleifbar ist kann ich mir nicht so recht vorstellen.
Ich habe da Bedenken, dass das Zeug zu steif ist.

Grüße

Karsten

[R12 Break]

Hallo Kali.
Scheibenkleber mit Primer verwenden.
Dann bist Du auf der sicheren Seite.
          MfG. Gerhard

[(Albt) Raumschiffkapitän]

zum Sikaflex kann ich nichts sagen - ich arbeite mit dem FixTec Takeseal
von FixTec weiß ich, daß sie die Autoindustrie beliefern, die damit die Scheiben einklebt
das Zeug ist wie Hartgummi, wenn es ausgehärtet ist - Hartgummi läßt sich natürlich auch "schleifen" also abrasiv abtragen

wir haben hier schon die verrücktesten Experimente mit dem Zeug gemacht, hat sich durchweg bewährt, kann nichts Negatives berichten, außer daß es aus den Klamotten nicht mehr herausgeht - wenn das mal abgebunden hat, ist tuck

Sikaflex wird nichts anderes sein - gibt nur paar große industrielle Hersteller, die die Grundsubstanz dann wieder an kleinere Firmen liefert, diese verfeinern das dann nur noch


Sikaflex ist für den nichtprofessionellen Anwender leichter zu bekommen
FixTec beliefert nicht den Einzelhandel - wenn du einen Handwerker im Bekanntenkreis hast, kommst du vllt über dessen Zulieferer da dran

Polymerkleber ist die eigentliche Bezeichnung, das andere sind nur Markennamen

du wirst da um ein Experiment nicht herumkommen - manche Sachen muß man einfach in der Hand gehabt haben - die Bruchdehnung ist beim Takeseal höher als bei Silikon
Haftkraft kann ich dir soviel sagen, ich habe damit schon Motoradtanks ausgebeult, indem ich eine M16 Mutter in die Dalle geklebt habe, in diese dann eine 16er Gewindestange geschraubt habe und dort ein 2kg Gewicht gegen eine andere Mutter (am anderen Ende der Gewindestange) gedonnert habe, so daß ich die Dalle Stück für Stück rausziehen konnte - bei solchen Aktionen sollte man aber schon ein paar Tage warten, bis das durchgehärtet ist, durch den extrem dicken Auftrag dauert das

bei Scheiben hätte ich überhaupt keine Bedenken


Gruß

Michael

[Andreas aus Berlin]

Für den Fall, dass das von Kali nicht ganz rübergekommen ist: Die Kleberaupe ist das "Scharnier" für das Ausstellfenster hinten (hat der JK  ja nicht...). Wäre also Kacke, wenn das Zeug soweit aushärtet, daß beim ausstellen des Fensters das Glas aus Verzweiflung nachgibt und abknickt, weil die Kleberaupe nicht die erwünschte Flexibilität behält...


Gruß, Andreas aB

[(Albt) Raumschiffkapitän]

Hallo Andreas,

ja, da kam wohl was nicht richtig rüber  

daher Nachfrage:
also die Scheibe wird nur an einer von 4 Seiten geklebt, die restlichen Seiten dichten über eine herkömmliche Gummidichtung?
wobei dann die Verklebung ständige Verwindungen durch das Öffnen und Schließen verkraften muß?

spannende Konstruktionslösung  - hat man satte 2,50€ für ein Scharnier gespart?

da wäre es schon gut, wenn man den konkreten Kleber von Renault in Erfahrung bringen kann - sonst hat man da schnelle ein "Jugend Forscht Projekt" - der Kleber sollte doch im Dialogys stehen?




zu den Polymerklebern:

ob diese Dehnung (als Scharnier) auf Dauer nicht zu Rissen führt kann ich nicht sagen, liegt einmal an der Stärke der Dehnung - ein paar Millimeter dürften kein Problem sein - da muß man dann aber wirklich experimentieren
dabei ist das Dehn-Maß wieder von der Dicke der Kleberaupe abhängig - je dicker, desto dehn...

was dann bei 1K Klebern zu "ewigen" Aushärtezeiten führen wird

damit das schneller geht kann man dann in die Schiene des 2K Silikonkautschuk gehen - diese 2K Silikone werden für Abformtechniken verwendet und haben Bruchdehnungen bis über 700% - sind allerdings nicht so einfach zu verarbeiten



PRODUKTDATEN FIX-TEX TAKESEAL:
Feststoffgehalt: ca. 100%
Klebfrei: nach ca. 4 Stunden Modul bei 20%
Dehnung: ca. 0,50 N/mm²
Bruchdehnung: 400%
Temperaturbeständigkeit: von -38°C bis +115°C
Dichte bei 23°C: 1,54 +/-0,03g/cm³
Hautbildung (bei 20°C): ca. 7 Min
Härte Shore A: ca. 55 Modul bei 100%
Dehnung: ca. 1,5 N/mm²
Bruchfestigkeit: ca. 2,6 N/mm²


anderes Anwendungsbeispiel, das mir gerade noch einfällt:
meine Holde hatte sich mit ihrem Fahrrad ein daumenlanges Stück aus der dicken Heckklappendichtung ihres Tourans herausgefetzt  

das Dichtungsprofil ist innen ja hohl, damit mehr Spielraum entsteht - ich habe das dann mit einem Stück Schaumgummi gelöst, das ich in den Hohlraum der Dichtung gefummelt habe und das ganze dann mit ca. 2-3mm Takeseal überstrichen und geglättet - bisher hält das wunderbar, auf den ersten Blick sieht man es auch nicht - muß aber natürlich nur dichten und nur sich selbst halten und keine Scheibe



Gruß

Michael

[weissJ117]

hallo  
selbiges "scharnier" hatte meine 1987 bj. diva auch...
weiß nur noch wie ich geflucht habe da die seitenscheibe auszutauschen. weil die jüngste damals einen schneeball geworfen hat.  

dieses "scharnier" war ca. 25-30mm breit und hat eine dicke von ca. 10-12mm.
fühlte sich beim rausschneiden wie bausilicon an.
wurde, da ich kein freund von silicon bin, durch PM (polymerkleber) oder durch sikaflex ersetzt.

beim einkleben muss man vorher wissen wieviel die scheibe seitlich absteht oder anderst gesagt wieviel die dichtung gestaucht werden.
danach muss VOR DEM KLEBEN die dichtung raus.
oder man kann da mit schraubzwingen druck ausüben und die türe offen lassen.
1-3 tage je nach luftfeuchte aushärtzeit.

euer werner ad

[Andreas aus Berlin]

also die Scheibe wird nur an einer von 4 Seiten geklebt, die restlichen Seiten dichten über eine herkömmliche Gummidichtung?
wobei dann die Verklebung ständige Verwindungen durch das Öffnen und Schließen verkraften muß?

Nein, ich meine, um die eigentliche Öffnung im Blech ist rundherum eine herkömmliche Dichtung, auf der die Scheibe im geschlossenen Zustand aufliegt, und die Klebe/Scharnierraupe ist außerhalb dieser Dichtung, hält nur die Scheibe.

Gruß, Andreas aB

[Classic Uli]

Moin,
jepp - hinter der C-Säule sitzt eine Kleberaupe von oben nach unten ca. 35 cm lang (Fensterhöhe), die Dimensionen 2cm breit und 1cm dick dürften ganz gut passen. Diese Masse ist das Scharnier des Ausstellfensters. 

Beim J11 ist dann von der Türseite ein Winkelblech (wenn ich mich recht erinnere) in den Gummi genietet, beim J63 ist die Abdeckleiste dann aus Gummi mit Doppelklebeband auf der Scheibe fest. In beiden Fällen sieht man die "Konstruktion" also nicht.

Ich hatte dunkel in Erinnerung, dass da Karosseriekleber verwendet wurde... aber das ist vermutlich alles mehr oder minder das Gleiche.

Das Original-Renault-Produkt sollte aber im Werkstatthandbuch benannt sein - meins ist nur gerade 140 km weit weg, nachschauen ist da gerade nicht.

Schöne Grüße
Uli