Warmer Motor fängt 2km nach neustart an zu rukkeln

[Classic Uli]

Moin,
lese gerade diesen Thread hier... und staune über die vielen verschiedenen, sich widersprechenden Angaben.
Mein Kenntnisstand ist dieser:

- Am Anfang waren die weißen/grauen Düsen und die schwarzen Sensoren. Das gilt für den J117 (1986-1991) ebenso wie für den J638 (1991-1996) und die frühen J637 (1991-1993). Die Steuergeräte kannten alle KEINE Wegfahrsperre - egal ob von RENIX, BENDIX oder SIEMENS.

- Beim J637 kam 1993 die Umstellung auf die braunen Düsen kombiniert mit den weißen Sensoren. Steuergerät weiterhin ohne Wegfahrsperre!

- 1994 kam dann beim J637 die Wegfahrsperre - ansonsten hat sich zu diesem Zeitpunkt nichts geändert (okay, doch - der Airbag kam nahezu gleichzeitig).

- Schwarze Einspritzdüsen gab es in der Serie nach meinem Wissen erst im JE. Allerdings passen die wohl als Ersatz für die braunen auch in den J637 ab 1993, habe ich zumindest so schon mehrfach gesehen (also 1 schwarze Düse zwischen 3 braunen).

Allerdings widerspricht mir catcar.info im Hinblick auf die Sensoren des J638 (V6), denn es spuckt mir die folgenden Teilenummern aus:
- J117: 7700730022
- J638: 7700737571
- J637: 7700730022 (bis 10/1993) und 7700737571 (ab 10/1993)

Demnach müsste der V6 von Anfang an die weißen Kühlmittelsensoren und die braunen Einspritzdüsen gehabt haben! :-o
Andererseits ist damit klar, dass die Umstellung beim J637 WIRKLICH 1993 war. :-)

Die Auslieferung der Autos erfolgte in DE übrigens immer einige Monate (!) nach der Produktion. Das führte dazu, dass z.B. mein damaliger J637 mit Erstzulassung 12/94 weder Wegfahrsperre noch Airbag hatte. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass J637 mit EZ Anfang 1994 noch die alte Version (Kühlmittelsensor mit schwarzem Stecker und Einspritzdüsen mit grau/weißem Oberteil) aufweisen!


Bestätigen muss ich zudem noch die oben getätigte Aussage, dass die Beschaffung der alten Sensoren ein echtes Problem ist.

Ich habe eben nochmal verifiziert, dass die alten Sensoren PTC (positiver Temperaturkoeffizient) und die neuen NTC (negativer Temperaturkoeffizient) sind. Die Franzosen schreiben die Buchstaben in anderer Reihenfolge (CTP und CTN) und verwirren damit alle. ;-)
Den alten Sensor habe ich als Stammdatensatz immerhin hier gefunden (natürlich nicht lieferbar): https://www.pkwteile.de/oen/7700730022 - mit der eindeutigen Angabe "PTC".

Leider darf man sich nicht von der Farbe leiten lassen. Bei Ebay finden sich mehrere Anbieter mit schwarzem Stecker, die aber trotzdem NTCs verbauen. Immerhin laufen die inzwischen alle unter der korrekten Vergleichsnummer 7700737571 - es ist also nur (noch) die Farbe falsch. Vor ein paar Jahren war das noch anders - da hatte ich sogar Kontakt mit dem Hersteller eines Sensors in Taiwan, der laut Vergleichsnummer und Farbe (schwarz) einen PTC-Sensor anbot - die Liste der passenden Modelle aber NTC vermuten ließen. Es bestätigte sich dann per direkter Kommunikation mit Taiwan, dass die verbauten Sensoren NTC waren und sie PTC gar nicht kannten... die hatten sich nur an Farbe und Bauform orientiert nur meinten, der Sensor sei immer der gleiche gewesen...

Daher kann ich bezüglich dieses Themas wirklich nur empfehlen, den Sensor durchzumessen. Der neue NTC-Sensor für das Kühlwasser sollte bei Umgebungstemperatur mehrere tausend Ohm Widerstand haben, der alte PTC-Sensor hat zwischen 250 und 300 Ohm. Diesen Unterschied kann man echt eindeutig messen. Das sagt erstmal nichts darüber aus, ob der Sensor in Ordnung ist - wohl aber, ob es der passende ist.

Außer beim V6, der mich verwirrt. Wie gesagt... ich meine, meine beiden V6 hätten die grauen Düsen und schwarze = PTC-Sensoren gehabt... aber ich mag mich irren. Das Ende meiner V6-Zeit liegt immerhin auch schon wieder 10 Jahre zurück...

Schöne Grüße
Uli


P.S.
@Hajo: Die 2,9 Ohm der ESDs sind beim V6 nicht das Problem - sonst wäre das ja auch bei allen J117 und den frühen J637 so. Es ist aber so, dass die Elektronik aller mir bekannten Gasanlagen nur sequentielle oder Gruppeneinspritzung kennt.

Bei der sequentiellen Einspritzung wird in jedes Ansaugrohr einzeln eingespritzt, wenn die Öffnung des Einlasses unmittelbar bevorsteht - man hat also pro Motorumdrehung genau halb so viele Einspritz-Vorgänge wie Zylinder (da ja beim 4-Takter erst nach 2 Umdrehungen alle Zylinder gezündet haben) - bei einem Vierzylinder also 2, bei einem Sechszylinder 3.
Bei der Gruppeneinspritzung werden alle Düsen gleichzeitig aktiv, man hat also (unabhängig von der Zylinderzahl) eine Einspritzung pro Umdrehung.

Der J638 hat nun eine teilsequentielle Gruppeneinspritzung.
WTF???
Das heißt, beide Bänke werden als eigene Gruppe angesteuert. Es sind also 2 Einspritzvorgänge je Umdrehung nötig, was bei einem V6 höchst ungewöhnlich ist. Und genau damit kommt die Software nicht klar - manche gar nicht, andere nur mit manueller Einstellung (wie z.B. die KME Diego G3, die ich über 100.000 km im J638 gefahren habe - mit automatischer Lernfunktion nur Müll, mit Know-How und "Händchen" alles bestens).