17.12.2023, 19:04
Moin
Letztens ist meine Diva direkt nach dem erfolgreichen Startvorgang wieder von alleine ausgegangen.
Nach einiger Recherche kam nur eine Ursache in Frage: Keine ausreichende Kraftstoffförderung.
Grund: Diesel war versulzt, bzw durch leichten Frost so weit dickgefroren, dass eine ausreichende Fließfähigkeit nicht gegeben war.
Nach Rücksprache mit Freunden/Bekannten kommt dies in letzter Zeit vermehr vor. Es gibt wohl aktuell einige Qualitätsschwankungen beim Dieselkraftstoff.
Was kann man da machen?
Wenn der Wagen "falschen" Diesel im Tank hat bleibt eigentlich nur die Lösung diesen zu erwärmen. Am besten dazu den Wagen in eine wärmere Garage schleppen/schieben und dort "auftauen".
Es hilft auch ein Wechsel des Dieselfilters (Im Filter dauert es sonst sehr lange bis der Sulz sich löst) Bei mir hat sich auch ein günstiger "Heizlüfter für Baustelle" gelohnt. Diesen einfach für ein paar Stunden ins Auto stellen, bzw. abwechselnd unter den Wagen und auf den Motor bei geöffneter Motorhaube.
Wenn man einige Stunden bzw. Tage gewartet hat (je nach Temperatur und Heißmöglichkeiten) kann man durch drücken des Kraftstoffleitungsbalgs links neben dem Filter feststellen ob wieder Flüssigkeitsdruck aufgebaut werden kann.
Erst wenn der Balg fest wird ist genug Diesel zum Starten vorhanden.
dabei ist zu beachten, dass sinnloses "Orgeln" zu vermeiden ist, da die Injektoren Kraftstoff zur Schmierung benötigen und ohne diesen Schaden nehmen können.
Wenn man unsicher ist ob der getankte Diesel ausreichend gut für tiefe Temperaturen geeignet ist gibt es zahlreiche Zusatzadditive die man erwerben und zugeben kann.
Diese sind i.d.R. allerdings nicht billig und daher in der Anwendung nicht ohne weiteres für den Alltag geeignet.
Da ich regelmäßig und länger in Norwegen/kalten Regionen unterwegs bin hier ein paar Tipps:
1. Kein Benzin verwenden. Das vertragen insbesondere die Einspritzpumpen nicht. wenn es sich gar nicht vermeiden lässt und man unbedingt weiterkommen muss kann man im Notfall 1 bis 5 % Benzin zumischen. (Je nach Kälte ab -10C 1%, ab -20C 2%, ab -30C 3% , etc) Problem ist die Verwendung dieser "Mischung" in wärmeren Zonen. D.h. Wenn es wärmer wird muss man unbedingt Diesel nach und nach beimischen um die Benzinmenge zu verringern.
2. Verwendung von Cetanzahlverbesseren
Bei der Raffination von Rohöl führt kommt es je nach Rohöl-Provenienz, zu unterschiedlichen Qualitäten die sich in ihrer Zündwilligkeit sehr unterschiedlich verhalten. Werden im Rahmen der Raffination Schnitte erzeugt, die hinsichtlich ihrer Zündwilligkeit nicht der Norm entsprechen, dann sollte eigentlich (in normalen Zeiten) die Differenz zum Normwert, der sogenannten „Cetanzahl“, durch Zugabe von Cetanzahlverbesserern ausgeglichen werden.
Hier kommt europaweit fast ausschließlich das Molekül 2-Ethylhexyl-Nitrat (kurz: 2-EHN) zum Einsatz. Im Mittel lässt sich die Cetanzahl eines Mitteldestillates mit einer Konzentration von etwa 150 - 300 mg/kg Kraftstoff um einen Punkt verbessern.
Dieser verhältnismäßig schwache Effekt der EHN-Zugabe auf die Cetanzahl, gekoppelt mit einer starken Streuung der in der Norm festgeschriebenen Messmethode, hat zur Folge, dass sehr hohe Konzentrationen an 2-EHN in Kraftstoffen zum Einsatz kommen können.
Dies wird durch die erhöhten Anforderungen an die Zündwilligkeit von Premium-Dieselkraftstoffen in der WWFC noch verstärkt, sodass in Premium-Kraftstoffen 2-EHN-Konzentrationen von über 1000 mg/kg gemessen werden konnten. Sprich: Die bekannten Premium-Diesel Kraftstoffe zeichenen sich durch höhere 2-EHN Zusätze aus.
Auch interessant:
Im Dieselkraftstoff wird das durch den Stickstoffgehalt entstehende zusätzliche Stickoxid in der Regel über die in modernen Fahrzeugen eingebauten Entstickungskatalysatoren zu N2 reduziert.
Insofern ist im Ergebnis nicht mit einer spürbaren Beeinträchtigung der Emissionen hinter dem Auspuff zu rechnen.
Ebenfalls ist dabei zu in Rechnung zu stellen, dass der überwiegende Teil der NOx-Emissionen im Abgas nicht mit dem im Kraftstoff gebundenen Stickstoff, sondern mit Stickstoff aus der Luft gebildet wird.
Hier sind gerade hohe Verbrennungstemperaturen der Treiber für erhöhte NOx-Emissionen, denen durch Motorenkonzepte (zum Beispiel Abgasrückführung) entgegengewirkt wird. Ein negativer Einfluss auf den Motorbetrieb oder die Abgasnachbehandlung ist daher nicht bekannt und auch nicht zu erwarten.
Man kann seinen Dieselverbrauch durch die Nutzung von 2-EHN Zusätzen also deutlich reduzieren (meine Erfahrung ca. 10% im Schnitt). Wie geht das? Man gibt einfach weniger Gas und der Motor hat dennoch genauso viel oder sogar mehr „Kraft“.
Man suche im Netz nach: EthylhexylNitrat 99% Pur 2 EHN Cetan-Booster Dieseladditiv und werde fündig.
3. Zusatz von 2-Takt mineralisches Öl zur Verbesserung der Laufruhe und Lebenserwartung des Dieselmotors:
Dieses Thema ist umstritten und eher eine Glaubensfrage.
Fakt ist, dass wenn bei einer Zugabe von ca 300ml auf 80 Liter (Tankfüllung) die Laufruhe und das „Startnageln“ bei Kälte deutlich abnimmt.
Wenn man dies in Kombination mit 2-EHN (ca 80ml auf 80 Liter) verwendet hat man nach meiner Erfahrung das beste Ergebnis.
Letztens ist meine Diva direkt nach dem erfolgreichen Startvorgang wieder von alleine ausgegangen.
Nach einiger Recherche kam nur eine Ursache in Frage: Keine ausreichende Kraftstoffförderung.
Grund: Diesel war versulzt, bzw durch leichten Frost so weit dickgefroren, dass eine ausreichende Fließfähigkeit nicht gegeben war.
Nach Rücksprache mit Freunden/Bekannten kommt dies in letzter Zeit vermehr vor. Es gibt wohl aktuell einige Qualitätsschwankungen beim Dieselkraftstoff.
Was kann man da machen?
Wenn der Wagen "falschen" Diesel im Tank hat bleibt eigentlich nur die Lösung diesen zu erwärmen. Am besten dazu den Wagen in eine wärmere Garage schleppen/schieben und dort "auftauen".
Es hilft auch ein Wechsel des Dieselfilters (Im Filter dauert es sonst sehr lange bis der Sulz sich löst) Bei mir hat sich auch ein günstiger "Heizlüfter für Baustelle" gelohnt. Diesen einfach für ein paar Stunden ins Auto stellen, bzw. abwechselnd unter den Wagen und auf den Motor bei geöffneter Motorhaube.
Wenn man einige Stunden bzw. Tage gewartet hat (je nach Temperatur und Heißmöglichkeiten) kann man durch drücken des Kraftstoffleitungsbalgs links neben dem Filter feststellen ob wieder Flüssigkeitsdruck aufgebaut werden kann.
Erst wenn der Balg fest wird ist genug Diesel zum Starten vorhanden.
dabei ist zu beachten, dass sinnloses "Orgeln" zu vermeiden ist, da die Injektoren Kraftstoff zur Schmierung benötigen und ohne diesen Schaden nehmen können.
Wenn man unsicher ist ob der getankte Diesel ausreichend gut für tiefe Temperaturen geeignet ist gibt es zahlreiche Zusatzadditive die man erwerben und zugeben kann.
Diese sind i.d.R. allerdings nicht billig und daher in der Anwendung nicht ohne weiteres für den Alltag geeignet.
Da ich regelmäßig und länger in Norwegen/kalten Regionen unterwegs bin hier ein paar Tipps:
1. Kein Benzin verwenden. Das vertragen insbesondere die Einspritzpumpen nicht. wenn es sich gar nicht vermeiden lässt und man unbedingt weiterkommen muss kann man im Notfall 1 bis 5 % Benzin zumischen. (Je nach Kälte ab -10C 1%, ab -20C 2%, ab -30C 3% , etc) Problem ist die Verwendung dieser "Mischung" in wärmeren Zonen. D.h. Wenn es wärmer wird muss man unbedingt Diesel nach und nach beimischen um die Benzinmenge zu verringern.
2. Verwendung von Cetanzahlverbesseren
Bei der Raffination von Rohöl führt kommt es je nach Rohöl-Provenienz, zu unterschiedlichen Qualitäten die sich in ihrer Zündwilligkeit sehr unterschiedlich verhalten. Werden im Rahmen der Raffination Schnitte erzeugt, die hinsichtlich ihrer Zündwilligkeit nicht der Norm entsprechen, dann sollte eigentlich (in normalen Zeiten) die Differenz zum Normwert, der sogenannten „Cetanzahl“, durch Zugabe von Cetanzahlverbesserern ausgeglichen werden.
Hier kommt europaweit fast ausschließlich das Molekül 2-Ethylhexyl-Nitrat (kurz: 2-EHN) zum Einsatz. Im Mittel lässt sich die Cetanzahl eines Mitteldestillates mit einer Konzentration von etwa 150 - 300 mg/kg Kraftstoff um einen Punkt verbessern.
Dieser verhältnismäßig schwache Effekt der EHN-Zugabe auf die Cetanzahl, gekoppelt mit einer starken Streuung der in der Norm festgeschriebenen Messmethode, hat zur Folge, dass sehr hohe Konzentrationen an 2-EHN in Kraftstoffen zum Einsatz kommen können.
Dies wird durch die erhöhten Anforderungen an die Zündwilligkeit von Premium-Dieselkraftstoffen in der WWFC noch verstärkt, sodass in Premium-Kraftstoffen 2-EHN-Konzentrationen von über 1000 mg/kg gemessen werden konnten. Sprich: Die bekannten Premium-Diesel Kraftstoffe zeichenen sich durch höhere 2-EHN Zusätze aus.
Auch interessant:
Im Dieselkraftstoff wird das durch den Stickstoffgehalt entstehende zusätzliche Stickoxid in der Regel über die in modernen Fahrzeugen eingebauten Entstickungskatalysatoren zu N2 reduziert.
Insofern ist im Ergebnis nicht mit einer spürbaren Beeinträchtigung der Emissionen hinter dem Auspuff zu rechnen.
Ebenfalls ist dabei zu in Rechnung zu stellen, dass der überwiegende Teil der NOx-Emissionen im Abgas nicht mit dem im Kraftstoff gebundenen Stickstoff, sondern mit Stickstoff aus der Luft gebildet wird.
Hier sind gerade hohe Verbrennungstemperaturen der Treiber für erhöhte NOx-Emissionen, denen durch Motorenkonzepte (zum Beispiel Abgasrückführung) entgegengewirkt wird. Ein negativer Einfluss auf den Motorbetrieb oder die Abgasnachbehandlung ist daher nicht bekannt und auch nicht zu erwarten.
Man kann seinen Dieselverbrauch durch die Nutzung von 2-EHN Zusätzen also deutlich reduzieren (meine Erfahrung ca. 10% im Schnitt). Wie geht das? Man gibt einfach weniger Gas und der Motor hat dennoch genauso viel oder sogar mehr „Kraft“.
Man suche im Netz nach: EthylhexylNitrat 99% Pur 2 EHN Cetan-Booster Dieseladditiv und werde fündig.
3. Zusatz von 2-Takt mineralisches Öl zur Verbesserung der Laufruhe und Lebenserwartung des Dieselmotors:
Dieses Thema ist umstritten und eher eine Glaubensfrage.
Fakt ist, dass wenn bei einer Zugabe von ca 300ml auf 80 Liter (Tankfüllung) die Laufruhe und das „Startnageln“ bei Kälte deutlich abnimmt.
Wenn man dies in Kombination mit 2-EHN (ca 80ml auf 80 Liter) verwendet hat man nach meiner Erfahrung das beste Ergebnis.
Hinweis: Wenn ich Reparatur so gemacht habe, dann ist das meine persönliche Sache - ich übernehme keinerlei Haftung wenn ein anderer das auch so macht.
Allzeit gute Fahrt und beste Grüße
Hardy
GJK 2.0 DCI Handschalter aus 2007 mit über 430tKM
JK03 -- 2.0 dci—M9R-760 -- 173 PS Diesel -- 3333-AJX
Gearbox type and suffix PK4005
Allzeit gute Fahrt und beste Grüße
Hardy
GJK 2.0 DCI Handschalter aus 2007 mit über 430tKM
JK03 -- 2.0 dci—M9R-760 -- 173 PS Diesel -- 3333-AJX
Gearbox type and suffix PK4005