08.07.2024, 13:37
Moin,
der äußere Dichtring ist unkritisch - ich habe mir vor Jahren mal ein 20er Pack bei einem Fachhandel für Dichtringe bestellt. Die Dinger müssen ein bisschen Temperatur abkönnen, unterliegen aber keiner mechanischen Belastung. Zum Austausch einfach:
- Öffnung an der Oberseite der Kupplungsglocke/über dem Schwungrad abdecken (Werner hatte schon darauf hingewiesen - es sind da schon Schrauben verschwunden, die dann die Kupplung blockiert haben, so dass das Getriebe gelöst werden musste, um die Schraube da rauszubekommen)
- drei Schrauben lösen, die den Verteiler am Motor halten (waren ab Werk Schlitzschrauben, wenn ich mich recht entsinne)
- Verteiler vorsichtig vom Motor wegziehen
Der Dichtring hängt jetzt entweder am Verteiler oder an der Motorrückseite. Abziehen, die Dichtflächen reinigen (da hinten leichter gesagt als getan) und in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen, dabei darauf achten, dass die beiden Mitnehmer sauber und leicht in der Nockenwelle einrasten. Dafür reicht es, beim Aufsetzen des Verteilers die Achse passend zu drehen - mit Gefühl, wobei man da hinten ja sowieso nur nsch Gefühl schrauben kann... weil man ja nichts sieht!
Diese Maßnahme löst allerdings in der Regel allein kein Problem, weil die Undichtigkeit üblicherweise nicht zwischen Zylinderkopf und Verteilergehäuse, sondern an der Verteilerachse besteht. Und da wird dann guter Rat... schwierig.
Erstens, weil der dort befindliche Dichtring wesentlich schlechter zu erreichen ist (weil dafür der Verteiler zerlegt werden muss und
zweitens, weil hier ein normaler Gummi-Dichtring im Zeitraffer verschleißt - die Welle rotiert ja mit Motordrehzahl. Und selbst zurückhaltende 3000 U/min (= Tempo 110 auf der Autobahn) sind 50 Umdrehungen pro Sekunde!
Dazu kommt, dass es durch die horizontale Einbaulage eine Ölabstreiffunktion braucht - das sind beim Original-Dichtring die schon erwähnten diagonalen Riefen.
Andreas/Madcom hatte vor 10 oder 15 Jahren mal Dichtringe mit Riefen nachfertigen lassen, weil es die wohl nie von Renault einzeln gab. Das Material sollte besonders verschleißfest sein, er hat damals zumindest bei mir (wenn ich mich recht entsinne) über 10 Eur pro Dichtring aufgerufen.
Ich habe damals einen verbaut - nach 2 Jahren/70.000 km war er noch halbwegs dicht, nach 4 Jahren nicht mehr.
Alex (Patchworker) hat im alten Forum deshalb immer die Position vertreten: Lieber den kompletten Verteiler neu kaufen, das Austauschen des Dichtrings ist nur Gefrickel, hält nicht lange und ist dazu noch eine Sch...-Arbeit. Bis er irgendwann vermeldet hat, dass er die beiden letzten neuen Verteiler im deutschen Großhandel gekauft hätte - seitdem gibt es offebar wirklich keine mehr.
Was aber ist die Sch...-Arbeit dabei? Das Zerlegen!
Am motorseitigen Ende der Welle ist ein Dorn, der ein 'Selbstzerlegen' der Welle verhindert. Ich habe einen Verteiler hier liegen, an dem habe ich (vor Jahren) versucht, diesen Dorn auszutreiben - vergeblich. Der Dorn steht an keinem der beiden Enden heraus, deshalb kann ich nicht erkennen, in welche Richtung er getrieben werden muss. Zudem will ich ja nicht die Achse krumm schlsgen - deshalb spanne ich nicht das Gehäuse in den Schraubstock, sondern das Ende der Welle auf Höhe des Dorn. So aber lässt sich das Ganze nicht nachhaltig fixieren - und nsch ein paar Schlägen mit dem Austreiber darf man den wieder zur Seite legen und den Verteiler neu im Schraubstock fixieren. Seeeehr frustrierend...
Tja, das ist der ernüchternde Status quo.
Nach den großen Dichtringen kann ich gerne mal schauen, bei neuen Erkenntnissen zu verfügbaren Verteilern oder brauchbaren kleinen Dichtringen freue auch ich mich über Infos.
Schöne Grüße
Uli
der äußere Dichtring ist unkritisch - ich habe mir vor Jahren mal ein 20er Pack bei einem Fachhandel für Dichtringe bestellt. Die Dinger müssen ein bisschen Temperatur abkönnen, unterliegen aber keiner mechanischen Belastung. Zum Austausch einfach:
- Öffnung an der Oberseite der Kupplungsglocke/über dem Schwungrad abdecken (Werner hatte schon darauf hingewiesen - es sind da schon Schrauben verschwunden, die dann die Kupplung blockiert haben, so dass das Getriebe gelöst werden musste, um die Schraube da rauszubekommen)
- drei Schrauben lösen, die den Verteiler am Motor halten (waren ab Werk Schlitzschrauben, wenn ich mich recht entsinne)
- Verteiler vorsichtig vom Motor wegziehen
Der Dichtring hängt jetzt entweder am Verteiler oder an der Motorrückseite. Abziehen, die Dichtflächen reinigen (da hinten leichter gesagt als getan) und in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen, dabei darauf achten, dass die beiden Mitnehmer sauber und leicht in der Nockenwelle einrasten. Dafür reicht es, beim Aufsetzen des Verteilers die Achse passend zu drehen - mit Gefühl, wobei man da hinten ja sowieso nur nsch Gefühl schrauben kann... weil man ja nichts sieht!

Diese Maßnahme löst allerdings in der Regel allein kein Problem, weil die Undichtigkeit üblicherweise nicht zwischen Zylinderkopf und Verteilergehäuse, sondern an der Verteilerachse besteht. Und da wird dann guter Rat... schwierig.
Erstens, weil der dort befindliche Dichtring wesentlich schlechter zu erreichen ist (weil dafür der Verteiler zerlegt werden muss und
zweitens, weil hier ein normaler Gummi-Dichtring im Zeitraffer verschleißt - die Welle rotiert ja mit Motordrehzahl. Und selbst zurückhaltende 3000 U/min (= Tempo 110 auf der Autobahn) sind 50 Umdrehungen pro Sekunde!
Dazu kommt, dass es durch die horizontale Einbaulage eine Ölabstreiffunktion braucht - das sind beim Original-Dichtring die schon erwähnten diagonalen Riefen.
Andreas/Madcom hatte vor 10 oder 15 Jahren mal Dichtringe mit Riefen nachfertigen lassen, weil es die wohl nie von Renault einzeln gab. Das Material sollte besonders verschleißfest sein, er hat damals zumindest bei mir (wenn ich mich recht entsinne) über 10 Eur pro Dichtring aufgerufen.
Ich habe damals einen verbaut - nach 2 Jahren/70.000 km war er noch halbwegs dicht, nach 4 Jahren nicht mehr.
Alex (Patchworker) hat im alten Forum deshalb immer die Position vertreten: Lieber den kompletten Verteiler neu kaufen, das Austauschen des Dichtrings ist nur Gefrickel, hält nicht lange und ist dazu noch eine Sch...-Arbeit. Bis er irgendwann vermeldet hat, dass er die beiden letzten neuen Verteiler im deutschen Großhandel gekauft hätte - seitdem gibt es offebar wirklich keine mehr.
Was aber ist die Sch...-Arbeit dabei? Das Zerlegen!
Am motorseitigen Ende der Welle ist ein Dorn, der ein 'Selbstzerlegen' der Welle verhindert. Ich habe einen Verteiler hier liegen, an dem habe ich (vor Jahren) versucht, diesen Dorn auszutreiben - vergeblich. Der Dorn steht an keinem der beiden Enden heraus, deshalb kann ich nicht erkennen, in welche Richtung er getrieben werden muss. Zudem will ich ja nicht die Achse krumm schlsgen - deshalb spanne ich nicht das Gehäuse in den Schraubstock, sondern das Ende der Welle auf Höhe des Dorn. So aber lässt sich das Ganze nicht nachhaltig fixieren - und nsch ein paar Schlägen mit dem Austreiber darf man den wieder zur Seite legen und den Verteiler neu im Schraubstock fixieren. Seeeehr frustrierend...

Tja, das ist der ernüchternde Status quo.
Nach den großen Dichtringen kann ich gerne mal schauen, bei neuen Erkenntnissen zu verfügbaren Verteilern oder brauchbaren kleinen Dichtringen freue auch ich mich über Infos.
Schöne Grüße
Uli
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J637 (immer noch) for Alltag, J11 forever.
...und jetzt als Beiboot noch dazu: Megane 1 Cabrio 1.6 16V, Bj. 2000. Meine kleine Spanierin für die heißen Tage...
Und überhaupt: Wenn ein Mann sagt, er macht das, dann macht er das. Man muss nicht jedes Jahr fragen...
J637 (immer noch) for Alltag, J11 forever.
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Und überhaupt: Wenn ein Mann sagt, er macht das, dann macht er das. Man muss nicht jedes Jahr fragen...
