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Instandsetzung DIY: Espace JK Anleitung Dieselfilter tauschen
#1
Information 
Diese Anleitung ist nicht nur für diejenigen gedacht, welche NOCH NIE einen Filter gewechselt haben.
Denn es gibt einige Besonderheiten zu beachten, denn das Phänomen "Luftblasen im Dieselschlauch" war schon im kaputten Forum doch weiter verbreitet als gedacht.

Der Beitrag ist SEHR detailliert und wird den Erfahrenen sicher etwas langweilen, dann BITTE mitnehmen: Nicht lax die beiden, IMMER auszutauschenden Dichtungen übersehen, HIER sind sie SORGFÄLTIGST und mit SAUBERKEIT!! ALLER! Dichtflächen einzubauen!
Er stand schon einmal im kaputten Forum und wurde aus dem hiesigen digitalen Archiv zur mittlerweile verkauften Diva hier wieder eingefügt.

Die Dieselfilter sind -bis einschliesslich Phase 3- bei allen Dieselmotorvarianten (1.9 dCi, 2.2 dCi, 2.0 dCi, [Isuzu-]3.0v6 dCi) gleich.
Zunächst ein erläuterndes Übersichtsbildchen mit Blick in den Motorraum auf der Beifahrerseite (davorstehend links) neben dem Motor 2.0 dCi in die obere Ecke:
   


Neue Dieselfilterpatrone beschaffen.
(Systemfilter für Filtergehäuse Typ "C460"
Höhe
92 mm
Innendurchmesser 19 mm

Außendurchmesser 70 mm)
Auswahl (ohne Präferenz)
  • Purflux Kraftstofffilter Art.-Nr.: C493E (PURFLUX  C 460)
  • MANN  P 733/1 x
  • KNECHT/Mahle  KX 83D
  • BOSCH  1 457 431 705 
  • Valeo Kraftstofffilter Art.-Nr.: 587907
  • Delphi Kraftstofffilter Art.-Nr.: HDF511 
  • Meyle Kraftstofffilter Art.-Nr.: 6143230000
  • Herth + Buss Jakoparts Kraftstofffilter Art.-Nr.: J1335051
  • Magneti Marelli Kraftstofffilter Art.-Nr.: 152071760862
  • RENAULT 7701478972
  • CITROËN  1906 53
  • RENAULT  7701 044 913
In der Packung muss ein Dichtring und eine Gummihülse mit dabei sein; die sind IMMER auszutauschen!
Wie und wo steht weiter unten.

Werkzeuge, Hilfsmittel
  • T20-Schlüssel
  • Saugfähige, saubere Lappen
  • fusselfreie Tücher
  • Klebeband oder Verschlusstopfen 8 mm
  • Auffangbehälter (Becher, Marmeladenglas...)
  • Einweghandschuhe oder "unsichtbarer Handschuh" (eine einzumassierende, wasserlösliche Salbe)
  • Open-Air-Schrauber: Einen möglichst windstillen Tag.

Wichtig ist während des Wechselvorgangs:
Penibelste Sauberkeit!

Wechselvorgang:
  • Motor vorher warmfahren, damit hat es der Anlasser beim nächsten Start nach dem Tausch evtl. nötigen "orgeln" leichter.
  • die Umgebung und die Trennstelle Deckel-Topf gut(!) reinigen, damit beim abnehmen des Deckel nichts in den Topf hineinfällt.
  • Steckverbinder der elektrischen Dieselheizung abziehen, dabei auf die Entriegelungslasche drücken.
  • Ausstattungoption "Wassersensor":
    • Manche Fahrzeuge haben an der Unterseite einen Wassersensor verbaut, die Leitung geht dann in Richtung Becherunterseite.
    • Zugehörige Steckverbindeung lösen. (Bei allen anderen befindet sich der Stecker in einer Dummybuchse nahe dem Behälter der Servolenkungsflüssigkeit)

  • Die zentrale Schraube mittig im Deckel nur lösen, noch nicht herausschrauben.
  • Gesamtes Gehäuse nach oben vorsichtig aus dem Rasthalter entriegeln aber noch nicht ganz herausziehen.
       

  • Schlauchanschlüsse abziehen:
    • Anschlüsse penibel säubern
    • Die seitlichen Stifte eindrücken, gedrückt halten und abziehen.
    • Geht ohne Werkzeug!
  • Alle Öffnungen mit Klebeband verschließen, Schläuche hochbinden. Passende, glatte Verschlussstopfen sind besser, ggf. auslaufendes DK in den Lappen sickern lassen...
  • Filtergehäuse nach oben herausnehmen, nicht kippen.
  • Filtergehäuse entwässern:
    •    
    • Filtergehäuse leicht schwenken, das Ablasschraube die tiefste Stelle ist.
    • ggf. passenden Schlauch aufstecken, Auffangbehälter bereitstellen.
    • Ablassschraube öffnen bis Flüssigkeit ausläuft. Diese auffangen, bis ggf. vorhandenes Wasser ausgelaufen ist. Ablassschraube wieder zudrehen.
    • ggf. vorhandener Stecker des Wassersensor wieder anschließen
    • Filtergehäuse wieder in den Halter einrasten
  • Die zentrale Schraube oben entfernen.
  • Deckel nach oben abnehmen.
  • Filterpatrone herausnehmen und am besten in eine Plastiktüte geben, in Hausmüll entsorgen.
  • O-Ring abnehmen,
  • neuen O-Ring aus der Filterpackung von Hand ohne Werkzeug aufziehen. Verletzungen der O-Ring-Oberfläche führt zu Undichtigkeiten!
  • O-Ring Dichtflächen im Filterbecher sorgfältig reinigen
  • neue Filterpatrone einsetzen
  • O-Ring leicht mit Diesel benetzen und Deckel sorgfältig leicht hin-und herdrehend und drückend aufsetzen
  • Gummi-Dichtungshülse unter dem Schraubenkopf entfernen und durch neue Dichtungshülse aus der Filterpackung ersetzen
  • Schraube einsetzen und nur leicht handfest anziehen - nicht anknallen - es ist ein Plastikgewinde. Dichtigkeit macht der O-Ring, nicht die Schraube. Die Schraube soll nur den Deckel am Platz halten.
  • Oberflächen der Schlauchstutzen sorgfältig von ggf. anhaftenden Kleberresten säubern
  • Schlauchstecker vom Zu- und Ablauf aufstecken
  • Keilrippenriemen mit Lappen mehrlagig abdecken: Gummi mag keine Öle.
  • ggf. passenden Schlauch auf der Enflüftungsschraube am Filterdeckel aufstecken, Enflüftungsschraube öffnen, Lappen vorhalten
  • Mit Handpumpe Filter füllen, bis Flüssigkeit ausläuft.
  • Entlüftungsschraube am Filterdeckel schließen
  • Mit Handpumpe pumpen, bis "hart"
  • Kabelbaum wieder sorgfältig einrasten, anbinden und so verlegen, das keine beweglichen Teile berührt werden.
  • Alle Lappen entfernen
  • Probelauf und Prüfung auf Luftblasen im transparenten Schlauch zum Motor - sonst war die Montage nicht sorgfältig genug.

--
tom

seit 07/2024 2003er Seat Toledo 1M 77 kW
seit 08/2023 2006er Citroën C2 J HFX 44 kW
seit 05/2023 2013er Mazda CX-5 2.2D AWD 127 kW
seit 11/2022 2015er Smart forfour passion 66 kW
05/2015 bis 07/2023 2004er Premacy 2.0 Sportive, 96 kW
seit 07/2010 2000er Knaus Cheers 1500 kg zGG 0 kW
04/2009 bis 05/2023 2006er Renault Grand Espace Dynamique 2.0 dCi 110 kW JK04D6
08/2007 bis 05/2015 2000er 626GF 1.9, 74 kW
01/2000 bis 04/2009 1999er Golf 4 TDI Comfortline 66 kW

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#2
Moin

Danke an Tom für die klasse Anleitung!
Ergänzend kann ich meinen Senf vielleicht auch noch dazugeben:

Wechselintervall: Da vermutlich kaum noch ein JK Besitzer aus diesem erlauchten Kreis die Reno Apotheken anfährt, gehe ich davon aus das doityourself zum hiesigen Standard gehört. Somit fallen neben der persönlichen Zeit nur die Materialkosten an.

Ich wechsele ca. alle 15.000 KM das Öl mit Filter und wechsele bei jedem 2. Mal den Dieselfilter mit. D.h. Alle 30.000 KM

Das Wechseln geschieht in meinem Fall etwas unspektakulärer als bei Tom. Ich lasse die empfindlichen und im Alter nicht beweglicher werdenden "Click" Verschlüsse dran. Auch lasse ich das Filtergehäuse in seiner Halterung.

Ich löse lediglich die zentrale, lange Schraube, so dass man den Deckel zur Seite legen/klappen kann. Dann hebe ich den gebrauchten Filter aus dem Gehäuse (fachgerecht entsorgen) und ersetze ihn im selben Arbeitsgang durch den neuen. 

Austausch der beiden Gummiringe: Den großen Ring am Deckel erneuern + den kleinen zur Abdichtung der zentralen Schraube. (Beide liegen der Packung mit Filter bei)

Dann Deckel mittig drauf und die zentrale Schraube festdrehen bis handfest  (Nicht zu fest drehen, da Kunststoffgehäuse und nach fest kommt ab)

Dann mit der seitlichen Handpumpe die Luft aus dem System pressen. Das ist sehr wichtig, da ansonsten die Diva nicht anspringt.
Man kann da nichts falsch machen - ruhig so lange den Plastikbalg betätigen bis keine Blasen mehr im transparenten Schlauch zu sehen sind. Der Balg wird dann hart/fest.

Wenn der Balg nicht fest wird wurde der Deckel verkantet aufgesetzt und zieht Nebenluft. (Oder auch Nebenluft durch undichte "Click" Verschlüsse - daher lasse ich die unangetastet)

Ein Wort noch zur "Entwässerung". Theoretisch ist das Gehäuse so ausgelegt, dass sich im Diesel befindliches Wasser (Kondenswasser- oder Verunreinigung beim Tanken) am Boden abscheidet. Mann könnte dieses Wasser theoretisch dann durch den unterhalb des Gehäuses befindlichen Hahn ablassen - oder bei Toms Methode das ganze Gehäuse auf den Kopf stellen und komplett ausgießen. 
Mal vom Schweinkram abgesehen der damit einher geht: Ich habe seit 2007 noch nie nennenswerte Wassermengen aus dem Filtergehäuse rausbekommen. Da war und ist immer nur reiner Diesel drinnen gewesen. 
Ich vermute, dass eventuell mal anfallende, minimale Wassermengen mit gefördert und "verbrannt" werden...
Wenn man aber ganz gründlich und sauber arbeiten möchte besteht auch die Möglichkeit den Filter mit einer "Spritze" (große Spritze die der Hausarzt einem normalerweise bei Nachfrage schenkt) zu leeren...

Und noch ein Wort zu Metall-Späne: Sollte das Einspritzsystem mechanische Probleme haben, kündigt sich soewas manchmal durch feinen, metallischen Abrief im Filtergehäuse/Filter an. (Wie es auch beim Motoröl passieren kann)
Um solche Probleme zu vermeiden sollte man daher NIEMALS den Motor ohne ausreichend Diesel im Einspritzsystem "durchorgeln"
- Also immer super gründlich entlüften
- Den Diesel Tank möglichst niemals leer Fahren
- Bei rasanter Autobahnfahrt im Hochsommer den Motor entweder während des Tankvorgangs laufenlassen (eigentlich nicht erlaubt) oder wirklich vor dem Tanken/Ausschalten des Motors langsamer Fahren (auch kaltfahren genannt)
Hinweis: Wenn ich Reparatur so gemacht habe, dann ist das meine persönliche Sache - ich übernehme keinerlei Haftung wenn ein anderer das auch so macht.

Allzeit gute Fahrt und beste Grüße
Hardy
GJK 2.0 DCI Handschalter aus 2007 mit über 430tKM
JK03 -- 2.0 dci—M9R-760 -- 173 PS Diesel -- 3333-AJX
Gearbox type and suffix PK4005
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#3
(26.02.2024, 08:36)Hardy schrieb: Ein Wort noch zur "Entwässerung". 
Theoretisch ist das Gehäuse so ausgelegt, dass sich im Diesel befindliches Wasser (Kondenswasser- oder Verunreinigung beim Tanken) am Boden abscheidet. 
Man könnte dieses Wasser theoretisch dann durch den unterhalb des Gehäuses befindlichen Hahn ablassen - oder bei Toms Methode das ganze Gehäuse auf den Kopf stellen und komplett ausgießen. 
Mal vom Schweinkram abgesehen der damit einher geht: Ich habe seit 2007 noch nie nennenswerte Wassermengen aus dem Filtergehäuse rausbekommen. Da war und ist immer nur reiner Diesel drinnen gewesen. 
Ich vermute, dass eventuell mal anfallende, minimale Wassermengen mit gefördert und "verbrannt" werden...

Noch besser: 
Der Bioanteil kann mehr Wasser binden als mineralischer Diesel.
Und daher ist heute der Diesel an der Tanke oft trüber.
Somit wird kaum noch Wasser im Filtersumpf anfallen.

Der Begriff Wasserdiesel bekommt damit einen ganz anderen Anstrich.

Ebenso wie Dieselpest, mit "leckeren" Bildern

Ist allerdings eher Thema auf saisonal genutzten Booten oder selten bewegten Dieselfahrzeugen.
--
Tom

seit 07/2024 2003er Seat Toledo 1M 77 kW
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