Fehlerdiagnose Scheibenwischer und Klimakonsole? -> Probleme mit Kabeln der Heckscheibenheizung

[FraOrolo]

Hi,

ich versuche grad eine Diagnose von einem neuen Problem mit unserer Diva (2.0dci 150 von 2011).
Ich bin mit aktivem Scheibenwischer und Lüftung in die Stadt gefahren, nach 5min auf dem Parkplatz war beides tot:
Klimakonsole in beiden Türen ist dunkel und funktionslos, der Scheibenwischer geht nicht mehr (vorn, hinten, Waschpumpe).
Der BC-Taster auf dem Lenkstockschalter geht aber noch.

Scheibenwischersicherung überm Amaturenbrett scheint OK, ich hab aus einem Schaltplan rausgefunden, dass es eine gemeinsame Sicherung F28 für Spannung im Lenkstockschalter und den Klimateilen gibt.

Hat jemand schon mal so ein Problem gehabt?
Ich hoffe mal, dass es nicht das UCH ist, das wurde 2023 wegen anderer Probleme getauscht.

LG
Martin

[(Albt) Raumschiffkapitän]

Hallo Martin,

extrem doof, gerade jetzt wo das schlechte Wetter kommt

du brauchst nicht einen Schaltplan - du brauchst DEINEN Schaltplan
es gibt zig verschiedene Schaltpläne

das Werkzeug nennt sich VISU
VISU spuckt dir die passenden Pläne aus, dazu benötigst du zwingend deinen Produktionsmonat nicht die EZ - sonst wird das wohl nichts
schau in den Clip Bereich hier im Forum

Einzelsicherungen befinden sich in der kleinen Klappe Armaturenbrett
hinter dem Hebel der Handbremse
zwischen den Sitzen Bodenklappe

im Motorraum links über dem Luftfilter befinden sich die Hauptsicherungen für ganze Stromkreise - da Klimaanlage und Scheibenwischer zusammen ausgefallen sind könnte sich ein Blick da lohnen, weil beide normal nichts miteinander zu tun haben, ist vllt ein ganzer Stromkreis ausgefallen und die hängen halt eventuell zusammen

schwieriger wirds werden den Grund zu finden, warum da eine Sicherung durch ist

Produktionsmonat kannst du über die ukrainische Seite herausbekommen, näheres dazu hier:

https://espace-freunde.info/forum/showth...hp?tid=209


Gruß

Michael

[treckertom]

(2011er JK. 2.0 dCi)
Ich hoffe mal, dass es nicht das UCH ist, das wurde 2023 wegen anderer Probleme getauscht.

LG
Martin

Welche waren das?
Möglicherwiese mitentscheidend.
Die UCH selbst schaltet nicht viel direkt. Und wenn dann über Halbleiter gegen Masse.
Die dickeren Ströme werden über eine Relaisplatte unter der UCH geschaltet.

Wurden schon die Sicherungen im Kasten hinter der Batterie geprüft?
Darin befinden sich die Vorsicherungen.
Unter anderen auch für die Relaisplatte unter dem Armaturenbrett.

--
Tom

[FraOrolo]

Hi,

Ich bin ein bisschen weiter gekommen.
Also ja, meinen SchaltplanCD heisst Visu 6.0 und ich brauch da keine Produktionsmonate eingeben. Die Pläne stimmen im wesentlichen, wenn man unbekannte Optionen wegdenkt. Eure Screenshots sehen "more fancy" aus, ihr habt wohl eine neuere Version.
In meiner gibts manchmal 2-3 Varianten von Plan, die man anhand von Motor oder Getriebevariante zuordnen muss.

Das UCH ist es wohl nicht, das wurde damals wegen 3 dysfunktionaler Türöffner getauscht (wahrscheinlich auch die gebrochene Relais-Lötung die hier schon beschrieben wurde).

Ich habe gefunden dass die Sicherung 28 im Sicherungskasten auf dem UCH durchgebrannt ist. Wenn man eine neue reinmacht, kann man wieder wischen und lüften , wenn man losfährt fliegt die Sicherung wieder raus.

Wenn man den Bremslichtschalter abzieht, läufts aber.
Arbeitshypothese: Massenschluss oder Kurzschluss im Bremslichtstrang, erste Suchoption mittleres Bremslicht (wegen Heckklappendurchführung).

Messen mit dem Multimeter am BL-Schalter auf dem Anschluss für die Lichter gibt aber 19 Ohm, dass sieht nicht nach Kurzschluss aus, ich nehme an dass der Schalter die Lichter direkt schaltet.

LG
Martin

PS: die ukrainische VIN-Info Seite hab ich schon mehrfach probiert, meist wurde die Seite selbst schon nicht geladen, heute bekommt wohl das Backend keinen Kontakt zu einem Renault-Server.
Laut den Zeitstempeln auf dein Einzelteilen in unserer Diva sind die neuesten von 10/2010, Zulassung ist 01/2011 .

[treckertom]

Ich habe gefunden dass die Sicherung 28 im Sicherungskasten auf dem UCH durchgebrannt ist. Wenn man eine neue reinmacht, kann man wieder wischen und lüften , wenn man losfährt fliegt die Sicherung wieder raus.

Wenn man den Bremslichtschalter abzieht, läufts aber.
Arbeitshypothese: Massenschluss oder Kurzschluss im Bremslichtstrang, erste Suchoption mittleres Bremslicht (wegen Heckklappendurchführung).

LG
Martin

Dann geraten -wegen 3. Bremsleuchte- die Leitungen in der linken Gummitülle zwischen Dach und Heckklappe in Verdacht.
Die Tülle lässt sich auspopeln und etwas zurückziehen. Kabelbaum auch, aber nicht viel.
Notfalls Türverkleidung oben ausklipsen.
Zeige Bilder, vermute gebrochene Isolierungen.

Wäre hier: Deja vu.

--
Tom

[FraOrolo]

Moin,

Wenn man den Bremslichtschalter abzieht, läufts aber.
Arbeitshypothese: Massenschluss oder Kurzschluss im Bremslichtstrang, erste Suchoption mittleres Bremslicht

Dann geraten -wegen 3. Bremsleuchte- die Leitungen in der linken Gummitülle zwischen Dach und Heckklappe in Verdacht.
Die Tülle lässt sich auspopeln und etwas zurückziehen. Kabelbaum auch, aber nicht viel.
Notfalls Türverkleidung oben ausklipsen.
Zeige Bilder, vermute gebrochene Isolierungen.

Wäre hier: Deja vu.

Wäre schön gewesen, wars aber nicht.

Ich hab die Rückleuchten demontiert und die Kabel an den Rückleuchten und dem 3. Bremslicht abgesteckt.
Mit ein wenig Talkumpuder und einem gelösten Kabelbaum in der Heckklappe kann man die Tülle auch ein bisschen bewegen, ohne die Kabelei zu sehr zu strapazieren. Kabel und Isolierung sehen gut aus, Isolation nicht broeselig.
Dann hab ich wieder Widerstände gemessen zwischen den Bremslichtkontakten und Masse an den Steckern -> 0.1 Ohm Kurzschluss.

   

Was ist jetzt die nächst wahrscheinlichere Fehlerquelle?
 * Bremlichtrelais 1524, da gibts aber keine Masse für 'nen Massenschluss, damit kann das ABS die Bremslichter anschalten
   (also 12V auf die Leitung schalten)
 * Die Bremslichtkabel gehen zur Verteilung durch den UCH-Verteiler 260 (Pins 6,7,8), da gehen die 65B und 65C Kabel
    zu den Rücklichtern ab, aber ein Kurzschluss auf dem UCH -- sehe ich als wenig wahrscheinlich
 * Ich hab eine Steckdose für den Anhänger, da ist auch ein Pin fürs Bremslicht drauf, gibts dafür eine serienmässige Vorbereitung (Steckdose) oder wird das per Sondernachrüstung drangeflickt

Ein bisschen ratlos,
Martin

[FraOrolo]

Moin,

OK, ich denke ich hab das Problem gefunden. R157, Steckverbinder für die Heckklappe an der hinteren Säule.
Da sind viele kleine Steckkontakte, und durch einen geht der Pluspol der Heckscheibenheizung.
Leider geht da wohl zuviel Saft durch, jedenfalls ist der Kontakt so heiss geworden, dass die Plastik in der Isolation und im Stecker schmilzt.

   
   

Das dicke weisse geht in die Heizung, das dünne in Rosa versorgt das 3. Bremslicht. Oder schliesst den Bremslichtkreis an die Heckscheibe an (damit man beim Bremsen im Rückspiegel auch was sieht ).
Wahrscheinlich hat die Bremsleuchte bei geschalteter Heizung auch dauergeleuchtet.

Weiss jemand die Leistung von der Heckscheibe, wieviel Strom soll da durch? Muss irgendwie mehr als 20A sein,
Ich will parallel zu dem blauen Steckverbinder einen 2-poligen stromfesten hinsetzen und dann beide Adern der Heizung aus dem blauen Stecker rausziehen.

LG
Martin
Martin

[(Albt) Raumschiffkapitän]

Hallo Martin,

das passiert wenn zu wenig Strom durchgeht und nicht zu viel...
also die Leitung nicht mehr groß genug ist für die angedachte Menge an Strom - die Stromstärke hat schon gepaßt, aber dein Leitungsquerschnitt nicht mehr

in dem Fall hier wohl wegen Oxidation im Stecker
das ergibt eine Querschnittsverengung, der Strom will trotzdem durch und dann hast du Wärmeentwicklung

analog zur Wasserleitung, erhöht sich an der Verengung der Druck - beim Strom wird das dann Wärme

an der engsten Stelle in der Stromleitung entsteht bei zu viel Strom die wärmste Stelle, normal ist das die Sicherung - heißt deshalb ja auch Schmelzsicherung...
hast du eine Stelle in der Leitung, die noch enger als die Sicherung ist, schmilzt es eben dort  

der zweite Anschluß von rechts, obere Reihe sieht auch schon angebrannt aus
neuer Stecker dürfte fällig sein und wenn dort die Kontakte wieder passen, ist deine Sicherung auch wieder die engste Stelle in der Leitung und sichert wie sie soll - es liegt nicht an zu viel Strom, sondern an einer zu klein gewordene Leitung für die angedachte Menge Strom

ich hatte ein ähnliches Problem mit der Heckscheibenheizung - bei mir war der Engpaß aber leider an den Anschlüssen direkt an der Scheibe und diese haben sich dann in die Verkleidung geschmolzen, also nicht ärgern, du kommst mit dem kaputten Stecker noch recht glimpflich davon und andere hat es noch härter getroffen, denen ist die ganze Karre wegen so was abgebrannt - die Innenraumleuchten über den hinteren Türen sind da so Kandidaten


Gruß

Michael

[treckertom]

Danke für die Rückmeldung. Leider schon im kaputten Forum zu oft Thema gewesen. 

Würde ganz pragmatisch auf übliche Amp Fastin-Faston Steckverbinder setzen. 
Deren Kontakte sind gross und schaffen auch dauerhaft sowie ohne grosse Fragezeichen 25A und mehr.

Leitungen entsprechend der Wärmeeinwirkung kürzen, wieder bis Steckverbinder verlängern.
-- 
Tom

[(Albt) Raumschiffkapitän]

solltest du abzwicken und neue Leitung einlöten müssen, rechne mit einer Oxidation IN den Leitungen, das heißt du mußt die Kupferadern metallisch blank bekommen, sonst hast du mit der Lötstelle, die auf der Oxidschicht sitzt wieder keinen richtigen Durchgang und damit die nächste Leitungsverengung

von absäuern würde ich abraten, die Säure zieht in die Kabel, die dann die Funktion eines Dochtes haben und damit wird es noch schlimmer

Glasfaserradierer haben sich bewährt - scharfes Messer und abschaben ginge auch, dabei besteht aber die Gefahr Kupferadern abzuschneiden - wieder kleinerer Querschnitt...

Glasfaserradierer sollten bei keiner Lötausstattung fehlen - gibts auch im Schreibwarenhandel, waren ursprünglich für Tuschezeichnungen auf Transparentpapier gedacht