Kaufberatung Grand Espace 2,0 DCI 150 PS

[Fasnia]

moin, 

nachdem mir bei meinem JE nun zum 2. Mal der Keilriemen in den Zahnriemen gerutscht ist und vermutlich mal wieder (130.000, nun 160.000 km) zumindest die Ventile zerschossen hat, bin ich kurz davor, das Teil endgültig auf den Schrott zu geben. Kommt drauf an, was die Werkstatt morgen sagt, aber ich will nicht schon wieder ein Vermögen reinstecken. Ärgerlich, dass vor 30.000 km einiges gemacht wurde: Motorrevision, Bremsen, Federn, Anlasser, Kupplung, G>etriebe- und Motorlager, Phasensteller........ aber - hilft ja nix. 

Hier auf der Insel (Teneriffa) sind gebrauchte recht teuer und die Auswahl begrenzt. Gesucht wird etwas mit vergleichbarer Transportkapazität und PKW-ähnlichem Aussehen, da gibt's ausser Espace ja nicht allzu viel.
Aktuell wird ein 2.0DCI (Steuerkette, kein Zahnriemen) aus 2011 angeboten, sieht auf den Bildern gut aus, aber das bedeutet ja nc nicht viel. Angeblich auch regelmäßig gewartet.
241.000 km auf der Uhr.

Kann man so was noch kaufen oder legt man sich damit gleich das nächste Groschengrab zu?

Vielen Dank für Euren Input!!!

[Klein.le]

Moin, 
ohne dir die Hoffnung nehmen zu wollen,  was erwartest du mit diesen Angaben  vom Forum?
Soll dir zu etwas geraten werden?  Zu was  ?
Von etwas abraten?  Vom was ?

Die Glaskugel ist sehr trüb. 

Besten Gruß Helmut

[Fasnia]

sicher ist die Glaskugel trüb und eine konkrete Aussage kaum möglich.
Ich habe keinerlei Ahnung vom JK und im Leben bisher nur einen Diesel besessen (Golf 2 TDI), der das problemloseste Auto war, das ich je hatte. 
Mir geht's also eher um generelle Einschätzungen. Nach meinen Erfahrungen mit dem JE würde ich z.B. niemandem empfehlen einen mit >100.000 km zu kaufen, das mag aber auch eben ein Einzelfall sein.
Also: Gibt es JK mit der Maschine, die die 240 tkm problemlos geschafft haben, ist das eher Standard oder ein kleines Wunder? Wie sieht's mit der Anfälligkeit der Elektronik aus?.......
Gibt es spezifische Schwachstellen, auf die man beim Gebrauchtkauf besonders achten sollte?

[Hardy]

Moin Fasnia
Ich kann Dir auf jeden Fall den JK empfehlen
Auf Teneriffa zu leben ist ein Privileg und dann auch noch eine Diva das passt doch gut zusammen 
Meine habe ich tatsächlich neu in 2007 erworben und die ersten 250 tKM wurden eigentlich nur Routinearbeiten gemacht.
Dann musste aber investiert werden:

- Die Steuerkette mit den betreffenden Schienen und Zahnrädern musste neu (Auswechseln da Verschleißteil bei ca 250tkm zu empfehlen)
- Motorlager (Verbindung Motor Karosse) gleich mit wechseln da Motor raus 
- Sämtliche bewegliche Teile an der Vorderachse wie Stabigummi, Koppelstangen, Traggelenke, Querlenker, Federbeine, 
- Dann folgte bei 300tkm ein überholter Partikelfilter 
- bei 450tkm das ganze EGR Gedöns
- inzwischen Vorderachse wieder fast alles einmal neu
- Schlösser Microschalter bzw. Türgriffe (Trick mit Kabelbinder funktioniert super)

natürlich die üblichen Sachen wie Bremsscheiben, etc

Wenn man nicht selbst schraubt ist das kaum zu bezahlen.

Die Diva ist absolute Spitze im Langstreckenbereich. Durch die ganze Abgasnachbehandlung relativ ungeeignet für kurze Strecken

Oftmals bringen JKs unerfahrene Schrauber durch kuriose Fehlermeldungen zur Verzweiflung. 

Ohne passende Diagnosetools (Fehler anzeigen/finden/reparieren/löschen) ist ein JK nicht dauerhaft zu halten

In meinem Umfeld befindet sich auch ein gleichalter Toyota Hilux, Im Vergleich ist der 100.000 mal robuster und erheblich einfacher zu warten. (wenn der Rost nicht wäre)

[treckertom]

Weil du nicht selbst schraubst, und selbst relativ einfaches wie Rippenriemen oder Anlasser die örtlichen Werkstätten ratlos werden lassen, besser und vor allem auf den kanarischen Inseln keine Exoten. Sondern Butter-und-Brot. Alles andere führt zu nichts oder Verdruss.

Bedenke, bei JK Diesel ist die Elektrik sehr viel komplexer und auch die Abgasnachbehandlung nebst Sensorik nicht mehr so trivial als noch beim JE Benziner oder gofl2 diesel, letzterer kam ganz ohne aus. Auch noch ohne common rail. Und Zahnriemenwechsel war dort noch supereinfach. Im Gegensatz zur Kette und Spannschienen des m9r, die mit 241Mm auch tauschreif werden. 
Selbst Werkstätten in f oder d sind mit Mängeln der Sensorik und Abgasnachbehandlung oft überfordert. Ein JK Diesel ist zudem auch ganz und gar nichts für überwiegende Kurzstrecken. Der muss schon immer voll betriebswarm werden. Also wenn unbedingt Espace JK, dann ein weniger verbreiteter Jk benziner. Und der hat auch den f4r Motor wie schon im je, als 2.0T (mit Turbo) mit dann 170 ps. 
-- 
Tom

[Bandy]

Ich sehe es genauso wie Tom, wenn einfach Dinge den Schraubern überlässt, dann ist die Diva nichts für dich, sorry das so sagen zu müssen.

Meine Diva habe ich bei 315 TKM vor 1 1/2 Jahren gekauft und dachte auch eher an ein Auto welches aus seiner Zeit eigentlich einfach zu reparieren ist. Pustekuchen, das Teil hat mehr Verstand als viele der heutigen Autos. Da ist wirklich viel Elektronik verbaut, Sensoren über Sensoren und wenn da irgendein Wert nicht passt, dann gibt es Zickenalarm. Aktuell die Problematik mit den Keycards, wenn da Ersatz brauchst, gibt es nicht mehr, zumindest die drei-Tasten Teile.

Ich hab bei meiner damals auch ziemlich alle mechanischen Verschleißteile erneuert... Traggelenk, Stoßdämpfer und Feder, StabiStangen, Spurstangen, Bremsbeläge, Motorlager... bisher bin ich sehr zufrieden, aber ich habe größten Respekt vor der Diva... bei mir steht das Fahrzeug an meinem Feriendomizil und alle 2-3 Monate bin ich dann dort. Immer wenn ich die Batterie abklemme, befürchte ich immer irgendwelche neue Überraschungen.. und meist ist sie ziemlich Nachtragend... letztes mal hat sie einfach den Turboschlauch abgeworfen und ich stand blöd da.. war zwar eine Kleinigkeit, aber bis ich herausgefunden hatte was es war ging auch 1 Tag rum (inkl. Abschleppen usw.)... 

Schau nach einem DB W124 Diesel als Kombi, damit hast eigentlich ein gutes robustes Auto.

[Fasnia]

Erst Mal vielen Dank für die Schilderungen und Meinungen, das war genau das, wonach ich gesucht habe   Schade, dass Matra/Renault die Anfälligkeit der Elektrik vom JE ausgehend scheinbar sogar noch deutlich "kultiviert" haben. 

Sicher wäre hier ein Mazda, Toyota... die einfachere Wahl. Was die Grundkonstruktion angeht, ist allerdings der Espace die erste Wahl, denn er verbindet auf geniale Weise Aussehen und Transport-Kapazität. Mein JE ist meist nur mit 2 Sitzen unterwegs, den Beifahrersitz auch oft gedreht. Surfausrüstung, MTBs, Baumaterial - rein und gut, bei einer Optik, die noch nach PKW aussieht und nicht nach "hier kommt der Klempner"  

Die kleinen freien Werkstätten hier sind in Mechanik erstaunlich gut und günstig, bei komplexen elektronischen Problemen wird's wohl etwas enger. Und da's hier nicht viele Espace gibt, gibt's wohl auch keinen reichen Erfahrungsschatz.

Ich selbst schraube schon ein wenig, aber das hat seine Grenzen. Kleine Dinge wir Türschloss-Aktor, Bremssättel, Zündschloss, Kabelbruch... schaffe ich noch selbst, bei komplexer Elektronik oder schweren Arbeiten steige ich mangels Ahnung, Werkzeug und Bühne aus. Ein kaputter Rücken macht so manche Schrauberei auch nicht eben einfacher. Und Ersatzteile hierher zu bekommen, ist auch nicht immer einfach: Wegen des Zoll-und Steuer-Sonderstatus der Kanaren tun sich viele Versender schwer, überhaupt was hierher zu schicken. 

Ich gehe also nochmal in mich und warte auf den Kosten-Voranschlag der Werkstatt.

[treckertom]

Warum der Rippenriemen beim je f4r erneut übergesprungen ist bleibt noch offen. Einfach so geschieht das nicht. Du weißt sicher auch, das gewerblich tätige Werkstätten EU weit einheitliche, gesetzlich verankerte Gewährleistung auf ihr Werk geben müssen. So ganz fachgerecht erscheint das ganze nicht. Bei dir wären auch sämtliche nebenschäden mit abgedeckt. Wie geschrieben: wenn mit richtiger Rechnung 
-- 
Tom

[Fasnia]

Der Grund war offenbar der gleiche, wie vor 30.000 km: Keilriemen aufgespalten, der schmaler Teil gerissen und in den Zahnriemen geraten. Hatte die Woche davor noch nach dem Keilriemen geschaut uns nichts auffälliges fesgestellt.

[treckertom]

Das er sich längs getrennt hat, muss eine Ursache haben. Die Fachwerkstatt hatte schon für eine fachgerechte Instandsetzung zu prüfen, das es in den Rillen keine Fremdkörper gibt und alle rilken in allen Rädern in Ordnung sind. 
Es muss daher noch immer die Ursache vorhanden sein. Das wäre jetzt keine erneute Reparatur sondern ein gesetzlicher  Gewährleistungsfall.
 Für irgend etwas muss die EU doch gut sein. 
-- 
Tom