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Aufarbeitung J117 Quadra
#1
Kurzer, sporadisch ergänzter Bericht über die Aufarbeitung meines J117 Quadra 1989

Ab 1. Oktober 2023 gibt es in der Schweiz eine Änderung des Zulassungsverfahrens für abgemeldete Fahrzeuge. Dies veranlasste mich, noch kurz davor den J117 Quadra 1989, den ich von 2009 bis 2010 fuhr, wieder hervorzukramen. Das Vorhaben stand allerdings unter keinem guten Stern. Schon bei der Überführung gab es einen grösseren Schaden am Differential hinten. Die letzten 2 Kilometer musste ich rückwärts fahren, weil das Kugellager sich so zerstört hat, dass es wie ein Freilauf wirkte. Das Rückwärtsfahren an sich hat mich nicht dramatisch belastet, man muss aber wissen, dass dies in der Schweiz mittlerweile verboten ist. (Bei der Fahrprüfung 1979 gehörte es noch zum Pflichtprogramm, mindestens 100 m rückwärts zu fahren!)
Die Bestandesaufnahme zeigte keine wirklich gravierenden Probleme, am Chassis gab es keine Durchrostungen, nur einzelne Stellen, die an der Oberfläche behandelt werden müssen.
Batterieblech und andere nicht verzinkte Stellen sahen natürlich fürchterlich aus. Das Auto war schliesslich 311'000 km in Betrieb.

   

Später zeigten sich dann aber doch einige aufwendige Mängel, so z.B. die Bremsleitungen am Unterboden, alle Bremszangen, Bremskraftverteiler und übliches Zeug wie Achsmanschetten, Lenkmanschette, Fensterheber, Verriegelung usw. Ganz schlimm sah es bei der Nummernbeleuchtung aus. Die Bleche waren komplett verrostet, auf einer Seite hing das Blech an der Leuchte lose herum. Das sind aber alles Details ...

Die Vorderachse war auch nicht gerade prickelnd und die Zerlegung war nicht ganz einfach. 


   

Die meisten Schrauben konnten aber irgendwie gelöst werden. Alle Teile wurden entrostet und wenn möglich aufgearbeitet. Dieser eine Satz entspricht aber fast 3 Monaten Arbeit.
Die meisten Lagerbuchsen und Teile waren noch verfügbar, wurden aber nur zum Teil gebraucht. Alles brauchte jedoch viel mehr Zeit als gedacht, obwohl ich das ja auch nicht zum ersten Mal mache.Ds grosse Problem war, dass der Termin beim Amt deshalb mehrmals verschoben werden musste. Kurz vor Weihnachten war ich aber noch guter Dinge. Die Achse war fertig montiert.

   

Die Idee war, mit einem Schlusspurt über die Feiertage das Auto fertig zu stellen. Das hat aber aus vielerlei Gründen nicht geklappt:
- falsche Teile (Bremsscheibe vorne nicht innenbelüftet)
- Fehleinschätzung Aufwand (Bremsleitungen, Überabeitung Bremsen)
- Vermeidbare Fehler: Leitungen bei Bremskraftverteiler falsch montiert
- Fehleinschätzung: Details brauchen Zeit, sonst wären sie keine Details ...
- Schaden bei Probefahrt: die neue Antriebswelle war nach 10 km zweiteilig und zerstört

Nun, am 26. Dezember abends um 10 Uhr war klar, dass die Liste der offenen Punkte länger war als die verbleibenden Stunden. Total übermüdet war ich das Handtuch oder eher den Schraubenschlüssel. Am anderen Tag erfolgte die Abmeldung per 30. Dezember als erster Tiefpunkt. Die Motivation war ebenfalls im Keller.

Fortsetzung folgt


Gruss

Christoph
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#2
Hallo Christoph 

ja diese Rückschläge schlagen einen aufs Gemüt, aber Bitte, Bitte nicht aufgeben.
Die Hoffnung das alles am ende gut wird, stirbt zuletzt.

Du hast so viel Zeit und Geld investiert, da wäre es schade wenn du den Schraubenschlüssel 
nicht wieder aufhebst und weiter machst.

Mach dir eine Liste und Arbeite diese Punkt für Punkt ab, am ende wird alles gut.

Drücke dir die Daumen.

LG
Alex
Unsere Flotte:
GJE Silber Baujahr 2001 3L V6 24V 190PS (leider jetzt ein Getriebeschaden) Heulen
The Beast

VW Golf Cabrio 2L 16V
Hobbyschrauber Ade (aus Gesundheitlichen Gründen Heulen Hobbywerkstatt beendet)
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#3
Hallo Christoph,
Leider sind die ersten 95% immer die schnellsten und im Detail steckt der Teufel, das muss ich auch immer wieder erfahren.

   

(08.01.2024, 23:15)CHristoph schrieb: Ab 1. Oktober 2023 gibt es in der Schweiz eine Änderung des Zulassungsverfahrens für abgemeldete Fahrzeuge. Dies veranlasste mich, noch kurz davor den J117 Quadra 1989, den ich von 2009 bis 2010 fuhr, wieder hervorzukramen.
Was gab es da für eine Änderung im Zulassungsverfahren ? Ich habe da auch noch ein zwei Projekte die davon betroffen sein könnten.
Gruss
Boris
2x Renault Espace V6 J638 1991
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#4
Wow, also das was schon fertig ist schaut ja top aus!
Hast du das neu verzinken lassen?

Interessant sind die verschraubten Verstärkungsbleche an der hinteren unteren Querlenker Verschraubung,
die hab ich bei meinem nicht?

Zwischendurch einmal eine Pause machen und dann mit neuem Elan weiter machen! Dann wirds schon werden!

Gruß, Simon
J117 Quadra Bj.90 R21 2Litres Bj.92 R4 GTL Bj.87 und viele Tenere´s  Smile
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#5
Hallo Simon.
Die Verstärkung stammt aus einer OTS Aktion Espace1 Phase2 und musste aus sicherheitgründen Verbaut werden.
MfG. Gerhard
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#6
Hallo

Danke für all den Zuspruch. Aufgeben war und ist keine Option. Ich musste einfach einen Gang runterschalten, neu sortieren und nun weiter machen, so dass es auch wieder Spass macht.

Ja, die Teile sind neu gelb verzinkt. Gibt es aber bei der örtlichen Galvanikbude nur noch bis Ende Januar, danach aus Umweltgründen nur noch mattgrau.
Die Idee ist nun, die Schrauben der Hinterachse auch noch behandeln zu lassen. Und oben wird es dann halt grau. Das Aufwendige ist die stundenlange Bürsterei mit den Stahlbürsten Gewinde aufarbeiten und Säubern, manchmal auch Sandstrahlen oder Glasperlstrahlen.

@Boris: Im Nachhinein nach heutigem Wissensstand ein wenig Sturm im Wasserglas oder je nach Situation. Bis 1. Oktober 2023 konnte man ein Auto einlösen, musste aber einen Termin beim verkehrten Strassenamt buchen innerhalb Monatsfrist. Dann hiess es, das sei in Zukunft nicht mehr möglich, man müsse vorführen mit direkter Fahrt zum Amt und dürfe erst danach frei fahren. Und jetzt heisst es, diese Regelung betreffe Fahrzeuge nicht, die schon einmal auf den eigenen Namen eingelöst waren.

Gruss

Christoph
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#7
Hallo Christoph,

kenne mich mit den Verordnungen bei euch nicht wirklich aus, aber ich denke Bürokraten ticken überall gleich

ob Schweiz, Österreich, Deutschland - überall der selbe Irrsinn

erst denkt sich einer von denen "mal wieder was neues" (sinnfreies) aus, um seiner Daseinsberechtigung genüge zu tun (sein Sessel könnte ja Sparmaßnahmen zum Opfer fallen), dann wird stückweise zurückgerudert, da man feststellt, daß das gegen geltendes Recht verstößt...

erst galt es für alle Fahrzeuge
jetzt nicht mehr für die, die auf den Halter einmal angemeldet waren (eingelöst - da mußte ich erstmal denken Big Grin )
dann werden alle Fahrzeuge davon befreit, die irgendwann mal in der Schweiz zugelassen waren wegen Bestandsschutz...

für nicht schweizer Fahrzeuge gibt es dann am Ende Sonderregelungen

laß dich von denen nicht verrückt machen und zieh dein Projekt in deinem Tempo durch, sonst kommt da nur Murks bei raus

Gruß Smile

Michael


DAS GRAUEN HAT VIER RÄDER !

Grand JK0HD6317xxxx S115741 2.2dCi Produktion 05/2004 EZ08/2004 
Ausstattung: Privilège (E3), Panoramadach, Klima Nr5, Standheizung Eberspächer Hydronic D5WS, AHK, Tempomat, kein Navi

ATM: G9T S 7421 bei 75000km (2007)
ATG: PK6 S006  B501159 aus einem Laguna II

einer von noch 490 - Stand 2023
einer von noch 383 - Stand 2024
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#8
Grüß euch,

habe diese Verstärkungen angefunden:

https://www.ebay.de/p/1415687934

Ist es sinnvoll diese zu verbauen? Wo kommt das runde Teil hin?

MfG Simon
J117 Quadra Bj.90 R21 2Litres Bj.92 R4 GTL Bj.87 und viele Tenere´s  Smile
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#9
Hallo Simon

eine zusätzliche Verstärkung ist immer gut.

Das Runde Teil kommt hinter dem Blech und ist eine Verstärkung für die Verstärkung.
Weil die Schrauben nur durch das Blech und von hinten nur je eine Mutter drauf bringt nicht viel.

Habe zwar so was noch nicht verbaut, ist aber einleuchten.

LG
Alex
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#10
hallo simon (:
es ist so wie es alex schrieb,
dient rein der lastenverteilung oder der einleitung der kräfte in die struktur (rahmen).

euer werner ad
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